BAWAG-Elsner
Elsner wird Montag im Spital vernommen
18.09.2006
Ex-BAWAG-Chef Helmut Elsner hat vom Gericht in Aix-en-Provence in der Frage seiner Auslieferung eine Woche Aufschub erhalten.
Da Elsner von den Ärzten im Spital in Marseille kein grünes Licht für den Transfer nach Aix-en-Provence bekam, werden Richter und Staatsanwalt am kommenden Montag (25.9.) zu ihm ins Spital fahren für die Vernehmung.
Auf Basis von Elsners Aussagen kann dann in der folgenden Sitzung des Gerichts am 27.9. - also nächsten Mittwoch - entschieden werden, ob Elsner ausgeliefert wird, erläuterte Staatsanwalt Bertrand Charpentier nach der Gerichtsentscheidung.
Befunde noch ausständig
Bis dahin werde wohl auch die medizinische Auskunft über die Transportfähigkeit Elsners vorliegen, erwartet Charpentier. Seinen Informationen nach warten die Ärzte im Marseiller Spital La Timone noch auf Zusendung aller medizinischer Befunde, denn Elsner habe sich in der jüngeren Vergangenheit "so ziemlich überall untersuchen lassen", etwa in den Spitälern von Grasse, Mougins und Nizza. Damit wolle das Spital in Marseille Elsner ersparen, Untersuchungen doppelt durchzuführen.
"Er wirkte nicht geschwächt"
Charpentier wiederholte, dass Elsner bei seiner Einvernahme am Freitag "klar und präzise auf alle Fragen antworten" habe können und auch keinen Übersetzer gebraucht habe. Er habe auch nicht geschwächt gewirkt, sei aber sehr besorgt gewesen, ins Gefängnis zu kommen. Elsner sei "als Vorsichtsmaßnahme" im Spital.
Beim heutigen Gerichtsverfahren war Elsner u.a. der Veruntreuung und des gewerbsmäßigen Betruges angeklagt. Über eine Freilassung sei aber nicht verhandelt worden, erklärte Charpentier, da die Verteidigung keinen Antrag auf Freilassung gestellt habe.
Sollte Elsner am nächsten Montag einer Auslieferung nach Österreich zustimmen und das Gericht die gleiche Vorgangsweise befürworten, so gebe es dagegen keine Rechtsmittel mehr, sagte Charpentier. Sollte Elsner hingegen die Überstellung nach Österreich ablehnen, das Gericht aber diese beschließen, könne der Österreicher dagegen berufen.