Die Strecke, auf der Jörg Haider ums Leben kam, wird noch einmal zum Politikum. Sein Ex-Chauffeur raste mit 130 km/h auf der Straße.
Berndt Grünanger traute Dienstag früh um 8.20 Uhr seinen Augen nicht. „Es hat mich einfach schockiert“, begründet der Vielfahrer sein Beschwerde-Mail an ÖSTERREICH. Demnach wurde er auf der 70er-Strecke zwischen Lambichl und Klagenfurt von einem Dienstwagen der Kärntner Landesregierung überholt - mit von ihm geschätzten 110 bis 130 km/h. Und das Auto hatte nicht irgendein Kennzeichen: "K 390 BI“ war zuletzt das des Dienstwagens von Landeshauptmann Jörg Haider, der mit seinem VW Phaeton ganz in der Nähe des umstrittenen Überholmanövers ums Leben kam.
BZÖ-Fahrer
Die nächste Überraschung folgte: Hinterm Steuer
von „K 390 BI“ saß kein Geringerer als der Ex-Chauffeur von Jörg Haider, der
jetzt für Finanzlandesrat Harald Dobernig (BZÖ) unterwegs ist.
Wahlkampf-Manöver?
Gegenüber ÖSTERREICH meinte der
Berufsfahrer: "Ich bin mir keiner Schuld bewusst. Ich war höchstens mit 80
km/h unterwegs.“ Zur besagten Uhrzeit will er noch gar nicht dort gewesen
sein. Und weiters: "Ich weiß doch, da steht an drei Stellen immer die
Polizei.“ Seine Erklärung, dass gerade jetzt der Raser-Vorwurf erhoben
werde: "In Kärnten ist Wahlkampf.“
Grünanger hält dagegen fest, dass seine Beschwerde rein gar nichts mit dem Wahlkampf zu tun hätte. Nach seinen Angaben war er vielmehr ein langjähriger Freund von Jörg Haider.