Frauenmord

Feuerteufel: Rätsel um 5. Opfer

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Schmuck, Narben und eine Zahnprothese sollen jetzt das Opfer identifizieren.

Der Torso war mit Benzin übergossen und angezündet worden. Als die Polizei kam, brannte die Leiche noch. Das fünfte Opfer des potenziellen Serienkillers, der Österreich in Atem hält, wurde Dienstag neben einem Maisfeld in Nickelsdorf (Burgenland) gefunden.

Wie in den anderen Fällen auch, fehlt trotz intensiver Ermittlungsarbeit vom Täter jede Spur. Klar ist nicht einmal, ob immer derselbe Täter am Werk ist – oder ob es einen Nachahmer gibt.

Die Polizei setzt jetzt auf die Hilfe von Profilerin Christina Rieder. Sie soll klären, ob hinter den Morden einer oder mehrere Täter stecken. Und wer als Täter in Frage kommt.

Nach der Obduktion ist jetzt klar: Die Frau ist rund 50 Jahre alt, mit 1,55 Meter relativ klein und sie trug ihre Haare blond gefärbt. Am linken Knie hat das Opfer eine y-förmige OP-Narbe, eine zweite am linken Unterbauch.

Auffallend: In ihrem Mund gab es keinen einzigen Zahn mehr, Teile eines Gebisses wurden dagegen neben der Leiche gefunden. „Für uns deutet dies darauf hin, dass sie aus einem sozial schwachen Milieu stammen könnte“, erklärt Oberstleutnant Norbert Janitsch vom Landeskriminalamt Burgenland.

Die Ermittler wissen nun auch: Der Fundort in Nickelsdorf entspricht keineswegs jenem Ort, an dem die Frau ermordet wurde. „Wir rechnen damit, dass das Opfer bereits am Dienstagvormittag getötet, dann verladen und am Abend neben dem Maisfeld abgelegt und angezündet worden ist“, so Oberstleutnant Janitsch.

Als Todesursache nennt die Polizei „massive stumpfe Gewalt gegen den Kopf“. Mehrfach hat der Täter mit einer Eisenstange oder einem Baseballschläger auf die Frau eingeschlagen, sie mit Brandbeschleuniger übergossen und angezündet.

Fahndungsdruck: Täter hinterließ keine Spuren
Spuren vom Täter gibt es am Fundort der Leiche dagegen keine. Keine Fußabdrücke, keine Reifenprofile, keine DNA, nichts. Selbst die Befragungen durch 70 Beamte in Nickelsdorf und Umgebung blieben bisher ohne brauchbares Ergebnis. „Vielleicht hat aber doch irgendjemand zufällig etwas Ungewöhnliches gesehen“, so Ermittler Janitsch.

Unklar ist, ob die Frau als Prostituierte gearbeitet haben könnte. Schmuck und Schuhe der Frau seien eher konservativ denn aufreizend. Fest steht: Die Frauenleiche aus Nickelsdorf ist längst nicht der einzige ungeklärte Mordfall in Österreich. Seit 2005 wurden bereits vier weitere Frauen ermordet und danach angezündet. Man arbeite eng mit der Polizei aus den anderen Bundesländern zusammen, heißt es von den Ermittlern.

Hinweise: 059133/10 3333.

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