Literatur-Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek hat zu ihrem 60. Geburtstag Glückwunschschreiben von Bundespräsident Heinz Fischer und Bundeskanzler Wolfgang Schüssel erhalten.
"Als pointierte Gesellschaftskritikerin haben Sie sich oft zu aktuellen Themen geäußert, politische Kontroversen ausgelöst und ausgetragen, soziale Klischees enthüllt und die Menschen zum Denken angeregt", so der Bundespräsident in seinem Schreiben, in dem er der Autorin seine besondere Wertschätzung für ihr außergewöhnliches literarisches Wirken abseits der traditionellen Pfade des zeitgeistigen Literaturbetriebes ausgedrückt.
Der Bundeskanzler sprach seine persönliche Anerkennung für ihr "konkurrenzlos feines Ohr für Nuancen und Interferenzen der Sprache" aus. Darüber hinaus wies er auf die gesellschaftliche Bedeutung ihres Einsatzes für die "Erinnerung an Verfolgte, Vertriebene, Ermordete" und ihr literarisches Anschreiben gegen die "Verursacher und Nutznießer des Unheils" hin. Jelinek, so der Bundeskanzler, "taste die gesellschaftliche Gegenwart beharrlich nach strukturellen Gefährdungen ab." Schüssel erinnerte an eine seiner Begegnungen mit Jelineks Werk im Rahmen des steirischen herbstes. Diese hätte damals zu heftigen Diskussionen angeregt. Ähnliche fruchtbare Denkanstöße erhoffe er sich auch weiterhin von Jelineks als eine der großen Vertreterin der österreichischen und der Weltliteratur.
Das Filmfestival Viennale würdigt Elfriede Jelinek heute mit einem speziellen Filmprogramm, das von der Autorin selbst zusammengestellt wurde.