Ein Fünftel weniger

Frauentag: Der große Pay-Gap-Check

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Frauen verdienen brutto pro Stunde ca. ein Fünftel weniger.

Die Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern in der Privatwirtschaft haben sich in Österreich in den vergangenen Jahren zwar auf 18,4 Prozent verringert – im EU-Vergleich ist Österreich aber laut Statistik Austria hinter Estland das Land mit dem zweitgrößten Gender Pay Gap. Am anderen Ende verdienen in Luxemburg Männer und Frauen praktisch gleich viel – hier schlägt der Lohnunterschied sogar minimal zugunsten der Frauen aus (minus 0,7 %).

Nur Estland noch schlechter als wir

Die hohe Lohndifferenz in Österreich kann laut Statistik Austria nur zum Teil erklärt werden. Faktoren sind, dass Frauen öfter in schlechter bezahlten Branchen und Berufen arbeiten. Unterschiede in der Arbeitszeit sind durch die Verwendung von Stundenverdiensten zwar grundsätzlich bereits berücksichtigt – Teilzeit wird im Schnitt aber auch pro Stunde geringer entlohnt, was Frauen stärker betrifft als Männer. Zudem sind Frauen durchschnittlich kürzer im Unternehmen beschäftigt. Keine Rolle spielt dagegen die Ausbildung – im Gegenteil: Ginge es nach dieser, müssten Frauen mehr verdienen als Männer.

Erwerbstätigenquote über EU-Schnitt

Die Erwerbstätigenquote der 15- bis 64-jährigen Frauen lag in Österreich 2022 mit 70 Prozent (Männer 78 Prozent) über dem EU-Durchschnitt von 64,9 Prozent (Männer: 74,7 Prozent).

Bei der Teilzeitbeschäftigung der Frauen wies Österreich einen Anteil von 50,7 % (Männer: 12,6 Prozent) auf – das heißt, dass mehr als die Hälfte der Frauen Teilzeit arbeiten. Das ist der zweithöchste Wert nach den Niederlanden (64,1 Prozent) und deutlich über dem EU-Durchschnitt von 29,1 Prozent.
 

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