Daten-Panne?
Gebühren: ORF verschickt Briefe an mehrere Tote
08.01.2024Immer mehr Leser wenden sich an oe24: Auch ihre Angehörigen bekamen Briefe von der OBS, die für den ORF den Gebühren einholt.
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Seit acht Tagen müssen vier Millionen Österreicher die ORF-Gebühr bezahlen – egal ob sie Programme des Öffentlich-Rechtlichen konsumieren oder nicht.
oe24 deckte vor einige Tagen einen Missstand bei der Gebühren-Eintreibung der damit beauftragten ORF-Tochter OBS auf. Auch Tote bekamen Briefe zur „ORF-Steuer“.
Oma starb vor zwei Jahren
Seitdem wir den ersten Beitrag dazu veröffentlichten, erreichen uns mehrere ähnliche Schilderungen. Wir bekamen etwa eine Mail von Walter Rinner, einem Rechtsanwalt aus dem Salzkammergut: „Unsere Oma V. H. (Anm.: verstorben vor zwei Jahren) hat auch eine solche Aufforderung erhalten.“ Die Reaktion der Angehörigen: „Wir haben den Brief weggeschmissen.“
Versuchen Sie es später wieder...
Nächste E-Mail, die wir in der Früh bekamen: „Mir ist es genauso ergangen“, schreibt Bernhard M.: „Mein Vater ist zwar erst mit 17.10.23 verstorben, trotzdem hätte es den ORF Verantwortlichen auffallen müssen.“ M. wohnt in Niederösterreich, wo er auch die Gebühr bezahlt, sah den Brief nur weil er an der Adresse seines Vaters nebengemeldet ist. Ärgerlich: Per Mail wollte er den Missstand aufklären, legte sogar die Sterbeurkunde bei.
Die Nachricht, die zurückkam, verblüffte unseren Leser: „Das Postfach des Empfängers ist voll und kann zurzeit keine Nachrichten annehmen. Versuchen Sie es zu einem späteren Zeitpunkt nach mal…“
"Wie empathielos muss man sein?"
Schon am Wochenende kam dieser Fall auf: Eine ältere Dame bekam einen Schrieb des OBS, der an ihren – vor 20 Jahren – verstorbenen Mann adressiert war. Wie die Frau in einem auf den sozialen Medien veröffentlichten Beitrag schreibt, findet sie es besonders rücksichtslos, dass bei den Hinterbliebenen alte Wunden wieder aufgerissen werden. "Wie empathielos muss man sein, dass man in den tiefsten Archiven nach vermeintlichen ORF Beitragspflichtigen sucht."