Als Scherz inszenierte junge ÖVP vorm Haus von LH Voves eine Geiselnahme.
Das stand nicht im Drehbuch der steirischen Volkspartei: Im laufenden Wahlkampf – Urnengang ist am 26. September – hat sich die Fraktion um Hermann Schützenhöfer mit einer Aktion ins Knie geschossen.
Es war am Mittwoch, als plötzlich zwei Fahrzeuge nahe der Voves-Villa in Vasoldsberg (Graz Umgebung) stoppten. Sechs Personen, der eine im grünen Panther-Kostüm, der andere im „Terroristen-Look“, spielten vor der Kamera eine Entführung nach. In Fesseln wurde eine „Geisel“ von einem „Terroristen“ zum Hauseingang gezerrt. Sie versuchte bei Voves anzuläuten. Ein „Detektiv“ nahm ihre Spur auf. Ingrid Voves beobachtete das Treiben entsetzt und rief die Polizei. Worauf die seltsamen Gestalten das Weite suchten.
Makaberer Scherz
Die Folge: Das Landesamt für Terrorismusbekämpfung übernahm den Fall. Kernfrage: „Liegt eine Gefährdung des Landeshauptmanns vor?“ Hektisch fahndete man nach den Besitzern der „Entführerautos“.
Als die „Geiselnahme“ publik wurde, musste die ÖVP Farbe bekennen. Achim Ertl, Wirtschaftsbündler und Agenturinhaber, hatte im Auftrag der Jungen Volkspartei einen Comedy-Film für YouTube etc. drehen sollen. Dabei auch Stephan Schneider, Landesbüroleiter der JVP. Ihr Budget: „Weniger als 10.000 Euro“, so Ertl. Und: VP-Chef Hermann Schützenhöfer sei nicht eingeweiht gewesen.
Das Filmkonzept erklärte Ertl so: „Der Steiermark ist der Wappen-Panther (unter Voves, Anm.) verloren gegangen. Er wurde entführt. Gefilmt wurde die Jagd nach dem Tier.“ Als „Insider-Gag“ wollte man vor der Voves-Villa drehen. Auch vor dem Haus von Schützenhöfer war ein Dreh geplant. „Das ist uns spontan eingefallen“, sagte Ertl, als er im Detektiv-Kostüm (!) vor die Presse trat. Tenor: Alles nur Spaß, man wollte niemanden verängstigen. „Wir haben übers Ziel hinausgeschossen. Ich werde mich bei Frau Voves mit Blumen und Karten fürs Ballett entschuldigen.“
Konsequenzen?
Der Film wird nie gesendet. Ertl und Co. bekommen eine kräftige Kopfwäsche vom Parteichef.
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