Im Herbst startet heiße Phase der Verhandlungen zum neuen Lehrer-Dienstrecht.
Die Zeit drängt: Zwischen 2012 und 2030 wird die Hälfte aller heute tätigen Pädagogen in Rente gehen. Grund genug für SP-Bildungsministerin Claudia Schmied, im Herbst ein neues Dienst- und Besoldungsrecht anzugehen.
Zwischen Einstiegs- und Abgangsgehalt liegen derzeit im Schnitt 2.000 Euro Differenz. Schmied will höhere Einstiegs- und niedrigere Abgangsgehälter, aber auch mehr Leistung: „Es geht um ein neues Berufsbild des Lehrers. Teamteaching, Förderunterricht, Ganztagsschule sind Notwendigkeiten für Eltern und Schüler. Wir werden daher auch über neue Arbeitszeitmodelle mit der Gewerkschaft bei leistungsorientierter Entlohnung reden.“
„Mehr Stunden in der Klasse absolutes No-Go“
Mehr
Anwesenheit an den Schulen also. Über eine höhere Lehrverpflichtung in den
Klassen will Schmied nicht reden. Aus gutem Grund: Ihr Vorstoß für zwei
Stunden mehr (Gratis-)
Unterricht für Lehrer hatte ihr im Vorjahr ein
monatelanges Gefecht mit der Gewerkschaft eingebracht. „Das Thema ist vom
Tisch“, ist der VP-nahe BMHS-Gewerkschafter Jürgen Rainer überzeugt. „Mehr
Stunden in der Klasse wären ein absolutes No-Go“, legt sein SP-Kollege Fritz
Auer nach.
Unterschied:
Die damals geplante Verpflichtung war
unentgeltlich, jetzt gibt es für Neueinsteiger auch mehr Geld: Und für ein
höheres Einstiegsgehalt könne man von Junglehrern auch „ein bissel mehr
verlangen“, so Rainer. Es gehe um Individualisierung des Unterrichts und
mehr Zeit für die Schüler.
Mögliche Lösung: doch zwei Stunden mehr – allerdings nicht für Unterricht, sondern Betreuung in der Schule.
Schmied holt sich Rückendeckung im Herbst
Im Herbst will
Schmied jedenfalls nicht mehr alleine verhandeln: „Da ist dann links von mir
das Bundeskanzleramt, rechts das Finanzministerium, und wir werden die
Verhandlungen gemeinsam führen. Das ist mir ganz wichtig“.