Die Idee der SPÖ, Studiengebühren erst ab Überschreiten der Mindeststudiendauer zu kassieren, würde nicht viel ändern.
Wie aus den neuesten Statistiken des Bildungsministeriums hervorgeht, haben von den rund 14.000 Absolventen von Diplomstudien im Studienjahr 2004/05 nur 15,9 Prozent ihr Studium in der Mindeststudiendauer abgeschlossen. Bei den knapp 2.000 Absolventen von Bachelor-Studien schafften es 19,6 Prozent in der im Curriculum vorgesehenen Studiendauer.
Die Meisten brauchen 2 Semester mehr
Bei den Diplomstudien
schließen weitere 22,1 Prozent ihr Studium innerhalb von zwei Semestern nach
der Mindeststudiendauer ab, 20,4 Prozent brauchen die Mindestzeit plus vier
Semester, 41,6 Prozent noch länger. Damit gibt es deutliche Unterschiede zu
den Bachelorstudien: Bei diesen schließen 44,4 Prozent das Studium in der
Mindestdauer plus zwei Semester ab, 15 Prozent benötigen nach der
Mindestzeit noch vier Semester und 21 Prozent noch länger bis zum Abschluss.
Durchschnittliche Studiendauer gesunken
Die durchschnittliche
Studiendauer ist in den vergangenen Jahren leicht gesunken: Bei den
Diplomstudien von 13,5 Semestern im Studienjahr 2002/03 auf 12,8 Semester,
bei den Bachelorstudien im gleichen Zeitraum von 7,5 auf 7,4 Semester.
Frauen studieren deutlich schneller: Sie benötigen für ein Diplomstudium im
Schnitt 12,3 Semester (Männer 13,6), für ein Bachelorstudium 7,3 Semester
(Männer 7,7).
Immer mehr Studenten arbeiten nebenbei
Viele Studierende könnten
von dem SP-Vorschlag eines Teilzeitstudiums neben einer Berufstätigkeit
profitieren. Wie aus dem jüngsten Hochschulbericht 2005 hervorgeht, waren
drei Viertel der rund 16.700 Absolventen des Studienjahres 2002/03 zumindest
gelegentlich erwerbstätig. Jeder sechste Absolvent (16,9 Prozent) war mehr
als drei Jahre seines Studiums mit mehr als 20 Stunden pro Woche
beschäftigt. Sieben Prozent der Absolventen arbeitete zwischen ein und drei
Jahre mehr als 20 Wochenstunden. Jeder zehnte (9,4 Prozent) war mehr als
drei Jahre mit weniger als 20 Stunden pro Woche beschäftigt. Rund ein
Drittel der Absolventen (32,5 Prozent) war gelegentlich erwerbstätig.