Tickende
1.000 Gottes- Krieger bei uns
07.10.2014Die Terrorgefahr durch ISIS-Anhänger wächst, warnen Kenner der Dschihadisten-Szene.
„Wir sitzen auf einem Pulverfass, denn wir wissen nicht, wann, wie und wo die Bombe hochgeht“: Amer Albayati, Chef der Initiative Liberaler Muslime Österreich, warnt vor den Anhängern des Islamischen Staates (ISIS) in Österreich.
Denn 1.000 Menschen, vor allem Jugendliche, sind in Österreich bereits im radikalen Islamistenmilieu. Viele wollen Austro-Dschihadisten wie Samra (17) und Sabina (15) oder Firas Houidi (19) nach Syrien folgen.
Gerade die Politiker seien gefordert, einzugreifen: „Sonst sind sie direkt mitverantwortlich, wenn auch in Österreich was passiert“, so Albayati im ÖSTERREICH-Interview.
Nationaler Aktionsplan gegen Radikalisierung
Forderungen der Initiative an die Politik: Verschärfung der Anti-Terror-Gesetze, Ende der Unterstützung radikaler Organisationen und die Ausweisung radikaler ausländischer Prediger. Konkret im Visier: Der Bosnier Ebu T. „Wir fordern seine Ausweisung und die Schließung seines Gebetsraumes. Er beeinflusst sogar Jugendliche mit Youtube-Videos zum Dschihad“, behauptet Albayati weiter. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Teenager wollte über Wien in Syrien-Krieg fliegen
Ein neuer Fall unterstreicht indes, dass Wien eine wichtige Drehscheibe des Dschihadismus ist: Der US-Teenager Mohammed Hamzah Khan wollte via Wien nach Syrien in den „Heiligen Krieg“, sich ISIS anschließen. Angelockt wurde er über das Internet. Mit einer Maschine der AUA wollte er von Chicago nach Wien. Vor Abflug wurde der 19-Jährige gefasst. Jetzt drohen dem US-Staatsbürger bis zu 15 Jahre Haft.
Liberaler Muslim-Chef in Interview: "Sicherheit gefährdet"
ÖSTERREICH: Wie viele ISIS-Anhänger gibt es bei uns?
Amer Albayati: Es sind mittlerweile 1.000 geworden. Sie versuchen, hier zu mobilisieren und zu rekrutieren. Sie bedrohen unseren sozialen Frieden und unsere Sicherheit.
ÖSTERREICH: Sehen Sie Terrorgefahr in Österreich?
Albayati: Wir gehen von Hunderten Dschihad-Touristen aus. Sie kommen und gehen unbeschadet. Und sie kommen dann auch mit Wissen im Bombenbau zurück.
ÖSTERREICH: Trägt die Politik eine Mitschuld daran?
Albayati: Die wäre gefordert, endlich die Dschihadisten zu stoppen. Sonst sind sie direkt mitverantwortlich, wenn auch in Österreich was passiert.
(küe)