Die Länder übernehmen immer noch viel zu wenig Asylwerber.
Neue Zahlen aus dem Innenministerium zeigen, wie verzweifelt die Lage der Menschen im syrischen Bürgerkrieg ist. Allein vergangene Woche flüchteten 973 Menschen nach Österreich, bestätigt das Innenministerium gegenüber ÖSTERREICH. Fast tausend Asylwerber in einer Woche – das ist trauriger Rekord.
Nur Wien und NÖ erfüllen die vereinbarte Quote
Zum Vergleich: Die Länder übernahmen von den 973 Personen nur 390. Es fehlt immer noch an allen Ecken und Enden an Quartieren. Nur Wien und Niederösterreich erfüllen die vereinbarte Quote. Niederösterreich nur deshalb, weil Traiskirchen aufgrund der säumigen Länder wieder überbelegt ist. 1.700 Menschen sind derzeit im Flüchtlingslager untergebracht. Eigentlich sollten dort nur bis zu 400 Menschen kurzfristig zur Erstaufnahme bleiben. Bürgermeister Andreas Babler droht mit Protestmaßnahmen (siehe Interview). Zusätzlich wurden 113 Flüchtlinge in Polizei-Turnsäle in Linz, Villach, Eisenstadt und Salzburg gebracht.
30.000 Flüchtlinge
bis Ende des Jahres
Das Innenministerium rechnet damit, dass die Zahl der Flüchtlinge weiter steigt. Derzeit gibt es in Österreich 29.441 Asylwerber. Bis Jahresende werden es mehr als 30.000 sein. Laut Babler keine Ausrede für die Länder: „2003 hatten wir 40.000, da war Traiskirchen trotzdem nicht so voll.“
ÖVP-Innenministerin Johanna Mikl-Leitner hat den Ländern bis Ende Jänner Zeit gegeben, Quartiere zu schaffen.
D. Knob