Darabos Heer-Pläne

1.700 Euro für jeden neuen Soldaten

14.01.2011

Nächste Woche wird SP-Verteidigungsminister Darabos 7 Heeres-Modelle vorlegen
 

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© TZ Österreich/ Kernmayer
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Offiziell hat man im SP-Präsidium – noch – nicht über das bevorzugte Modell für die Heeresreform gesprochen. Im kleinen Kreis hat freilich SP-Verteidigungsminister Norbert Darabos Kanzler Werner Faymann und einigen ausgewählten Insidern schon die Details jener "Ikea-Armee“ präsentiert, die er am liebsten per Volksabstimmung in Österreich einführen will. Einer dieser Insider packt nun in ÖSTERREICH aus, wie dieses Bundesheer der Zukunft, das sich eng an das im vorigen Herbst umgesetzte schwedische Vorbild anlehnen wird, wirklich aussehen soll:

Maximal 16.000 Soldaten verdienen je 1.700 Euro
"Die genauen Zahlen werden über das Wochenende festgelegt. Aber klar ist, dass die maximal 16.000 Soldaten des neuen Bundesheers mit einem Einstiegsgehalt von knapp 1.700 Euro beginnen werden“, so der Insider. Das liege über den Gagen für Polizeischüler und für das Freiwilligenjahr (je 1.300 Euro) und klar unter den Einstiegsgagen im Hochlohn-Land Schweden (2.200 Euro). Darabos hofft, mit diesem Gagen-Modell genug neue Rekruten für die künftige Mischung aus Freiwilligen- und Berufsheer zustande zu bringen. Dafür braucht er jährlich mindestens 3.000 Rekruten – am Ende sollen rund 10.000 Mann für Katastropheneinsätze mobilisierbar sein, ca. 1.000 bis 1.500 Mann sollen in Auslandseinsätzen engagiert sein, der Rest auf 16.000 Mann soll für Ausbildung, Assistenzeinsätze, Sicherheitsaufgaben und Co. eingesetzt werden.

Für acht Jahre als Milizionär verpflichtet
Für die Freiwilligen sieht der Ausbildungsweg so aus: Man meldet sich zur Ausbildung, die zunächst drei Monate dauert – nach der Grundausbildung entscheidet man sich für weitere Ausbildungsschienen – und für eine Berufslaufbahn beim Heer (8 Jahre plus Verlängerungsmöglichkeit mit 1.700 Euro Start-Gage) oder eine Milizlaufbahn. Da muss man sich für acht Jahre als Milizionär verpflichten – und wird dabei nur zu Übungen und Einsätzen einberufen, ist arbeitsrechtlich besser abgesichert als bisher und erhält eine Bereitschaftsprämie. Wichtiger Unterschied für Berufssoldaten: Man verpflichtet sich per Unterschrift schon zum Einstieg für Auslandseinsätze. Bisher konnten Berufssoldaten diese verweigern.

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