Zum ersten Mal gibt es ein Foto jener Frau, die HC Strache und Johann Gudenus vorgaukelte, eine Oligarchennichte zu sein.
Nach drei Festnahmen und Dutzenden Einvernahmen gibt es nun das erste Bild jener Frau, die im Skandalvideo die vermeintliche Oligarchennichte spielte: „Ist die schoaf“, sagte Heinz-Christian Strache damals zu seinem Parteifreund Johann Gudenus über den Ibiza-Lockvogel. Ein Zitat, das ihn auch nach dem Skandal noch lang verfolgen sollte.
Die Aufdecker-Plattform EU-Infothek veröffentlichte nun das Bild der Frau, die Strache und Gudenus in die Ibiza-Falle lockte und letztlich Österreichs Bundesregierung sprengte.
Fest steht: Die Macher des Ibiza-Videos achteten strikt darauf, dass ihr Lockvogel nicht fotografiert wird. Nur in ganz wenigen Sequenzen des Videos ist die angebliche russische Oligarchennichte sichtbar. Aber das Gesicht der vermeintlichen hundertfachen Millionärin wurde vor Veröffentlichung des Videos verpixelt.
Mittäter unterschrieben Verschwiegenheitsvertrag
„Nur wenige Personen haben diese Dame je zu Gesicht bekommen“, schreibt EU-Infothek. Auch haben die engsten Helfer aus dem Umkreis der umfassenden Ibiza-Aktion Verschwiegenheitserklärungen mit angeblich 500.000 Euro Pönale unterfertigen müssen. Die ersten Fotos stammen nun von einem Handy, das im Zuge der „Soko Ibiza“ in Wien beschlagnahmt worden ist. Auf dem Smartphone waren mehrere Bilder der Frau gespeichert, die Strache und Gudenus zu Fall gebracht hat.
Suche. Seit Ende September wissen die Fahnder nun, wie die perfekt Russisch sprechende Dame aussieht, die angeblich vom Balkan stammt. Bisher ist die Frau noch nicht einvernommen worden. Offen ist bis heute auch, ob nach der „Oligarchen-Schauspielerin“ überhaupt gefahndet wird.(wek)
Intensive Ermittlungen
Indes gehen die Ermittlungen rund um die Ibiza-Affäre weiter. Die Liste jener prominenten Österreicher, die zum Polit-Thriller um die Herstellung und den Verkauf des Ibiza-Videos mit den Kriminalisten gesprochen haben, ist bereits ziemlich lang: Nach Niko Kern, dem Sohn des früheren SPÖ-Kanzlers, und nach den Befragungen von Polit-Lobbyisten mit Nähe zum LIF, zu den Neos, zur ÖVP und SPÖ hatte jetzt auch Stefan Petzner einen Gesprächstermin mit der „Soko Ibiza“ des Bundeskriminalamts, die sich „Soko Tape“ nennt.