17% der 16- bis 65-jährigen betroffen. Weltweit gibt es 781 Mio. Analphabeten.
781 Millionen Erwachsene weltweit können nicht lesen und schreiben - die beim UNESCO-Weiterbildungsforum im Jahr 2000 beschlossene Halbierung der Analphabetenraten ist gescheitert. UNESCO-Chefin Irina Bokova hat deshalb die Weltgemeinschaft zu mehr Engagement zur Förderung von Lesen und Schreiben aufgerufen. In Österreich haben laut einer OECD-Studie eine Mio. Menschen Probleme beim Lesen.
Indien, China und Pakistan am stäksten betroffen
Weltweit gab es zwar laut der UNESCO-Studie "Weltbericht Bildung für alle 2013/14" seit 1990 einen durchaus bedeutenden Rückgang an Analphabeten um 12 Prozent, seit 2000 aber betrug das Minus nur noch ein Prozent. 557 Mio. der erwachsenen Analphabeten leben in nur zehn Ländern, die meisten sind es in Indien, China und Pakistan. Unterdessen ist in Subsahara-Afrika die Zahl der Analphabeten seit 1990 wegen des Bevölkerungswachstums um mehr als ein Drittel gestiegen. Auch die Länder mit den geringsten Alphabetisierungsraten von unter 35 Prozent liegen heute in Afrika (Burkina Faso, Guinea, Mali, Niger, Tschad).
Am stärksten von Analphabetismus betroffen sind Frauen: Zwei Drittel der Analphabeten sind weiblich, dieser Anteil konnte wegen des in fast 40 Prozent der Staaten noch immer eingeschränkten Zugangs von Mädchen zu Bildung seit 1990 nicht reduziert werden. Eine Viertel Milliarde Kinder können weder Texte lesen noch Wörter schreiben, obwohl sie mindestens vier Jahre Schulbesuch hinter sich haben. Eine echte Chance auf eine Alphabetisierung im zweiten Bildungsweg gebe es allerdings nur in wenigen Ländern.
17 Prozent der Österreicher haben nur geringe Lesekompetenz
In Österreich wurde im 2013 veröffentlichten "Programme for the International Assessment of Adult Competencies" (PIAAC) 17 Prozent der 16- bis 65-Jährigen nur eine geringe Lesekompetenz bescheinigt, diese Gruppe ist dadurch mit möglichen Beeinträchtigungen in Beruf oder Alltag konfrontiert. Männer haben dabei nicht signifikant besser abgeschnitten als Frauen. Unterschiede gibt es allerdings nach soziodemografischen Merkmalen: So hat jeder vierte 55- bis 65-Jährige nur niedrige Lesekompetenz, außerdem hat jeder Dritte mit maximal Pflichtschulabschluss Probleme beim Lesen.