Die Zahl der Asylanträge ist heuer in etwas im Bereich des Vorjahres.
Wien. Österreich bleibt ein begehrtes Asylland — der Asyl-Run vom Herbst 2022 scheint aber zumindest derzeit gebrochen zu sein. Offizielle Zahlen liegen zwar nur bis Ende Februar vor – laut ÖSTERREICH-Infos kamen zu den 6.950 Asylanträge der beiden ersten Monate im März aber rund 3.200 dazu. Dass bedeutet: Im 1. Quartal suchten 10.150 Personen um Asyl an – im Vorjahr waren es 11.426., also ein Rückgang von 11 %.
Viele Marokkaner. Allerdings: Österreich ist inzwischen ein beliebtes Zielland für Marokkaner geworden. In den ersten beiden Monaten lagen sie mit knapp 1.700 Anträgen noch vor den Afghanen und Syrern. Sie fliegen entweder visafrei nach Istanbul oder mit einem Arbeitsvisum nach Bukarest – weiter geht es dann per Schlepper nach Österreich und gegebenenfalls weiter.
Schnellverfahren. Innenminister Gerhard Karner hat darauf reagiert – da für Marokkaner in der Regel keine Asylgründe vorliegen, werden ihre Verfahren innerhalb von 72 Stunden entschieden. Und: Nachdem Karner mit Bundeskanzler Karl Nehammer in Marokko war, wird derzeit an einem Rückführungsabkommen gearbeitet.
Grenzkontrollen. Karner hat die Zahlen zu Wochenbeginn zum Anlass genommen, die Grenzkontrollen für Ungarn und Slowenien über den 11. Mai zu verlängern. Das stört den Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser, der Kontrollen zu Italien will, wo die Flüchtlingszahlen explodieren. Im Innenministerium kontert man, dass die in Italien gelandeten Flüchtlinge vor allem Frankreich und Italien als Zielländer haben — und zumindest derzeit nicht Österreich. (gü)
Asylanträge im Jahr 2023:
Jänner 2023 | 4.288 |
Februar 2023 | 2.262 |
März 2023 | 3.200 |