Niessl weist Anschuldigungen zurück, dass Geld an ihn geflossen sei, und will klagen.
„Ich werde Klage einreichen, mein Anwalt ist schon eingeschaltet.“ Burgenlands Landeshauptmann Hans Niessl ist hörbar empört, als ihn ÖSTERREICH zu den Vorwürfen befragt.
Seit Samstagmorgen ist der SPÖ-Grande mit massiven Vorwürfen konfrontiert. Laut Nachrichtenmagazin profil soll Niessl vom Tiroler Industriellen Manfred Swarovski 10.000 Euro in einem Kuvert erhalten haben. Die Übergabe sei zum Jahreswechsel 2009/2010 geschehen, anlässlich eines Besuchs des Landeschefs in Wattens in Tirol.
Das Magazin beruft sich auf einen anonymen Zeugen, der bei dem Vorgang anwesend gewesen sein soll.
Manfred Swarovski hatte zu diesem Zeitpunkt bereits ein Werk seines Swarco-Konzerns im burgenländischen Ort Neutal (Bezirk Oberpullendorf) mit mehreren Hundert Arbeitsplätzen. Gut ein Jahr nach der angeblichen Übergabe des Kuverts in der Swarco-Konzernzentrale wurde der Industrielle vom Land ausgezeichnet.
Niessl steckte dem 72-jährigen Swarovski im April 2011 das „Komturkreuz des Landes Burgenland“ an. Ein Verdienstzeichen für Persönlichkeiten, die durch „öffentliches oder privates Wirken besondere Leistungen … vollbracht oder sonst das Ansehen und die Entwicklung des Landes Burgenland gefördert haben“.
"Die Hintermänner der
Ehrabschneider ermitteln"
Die Landes-SPÖ reagierte am Samstag auf die Vorwürfe empört. Partei-Landesgeschäftsführer Robert Hergovich wies die Vorwürfe zurück. Im ÖSTERREICH-Gespräch konkretisierte er: „Ich lasse mir den Landeshauptmann von niemandem anpatzen. Wir werden klagen, um die Hintermänner dieser Ehrabschneiderei ermitteln zu können.“
profil kündigte an, dass der anonyme Zeuge im Falle eines Prozesses die Vorwürfe bestätigen würde.
Für Niessl gilt die Unschuldsvermutung.