Terror

100 Austro-Kämpfer in Syrien & Irak

24.06.2014

100 Österreicher kämpfen in Syrien. Das Innenministerium ist alarmiert.

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Auf 91 Seiten listet der Verfassungsschutzbericht 2013 die diversen Gefahrenpotenziale für Österreich auf. Neben einem Anstieg von Links- und vor allem Rechtsextremismus sind die Hauptherausforderungen für die Republik „islamistischer Extremismus und Terrorismus“:

  • Insbesondere „reisende Elemente oder Rückkehrer von ‚Dschihad‘-Schauplätzen stellen konkrete Gefährdungen für die nationale Sicherheit dar“.
  • Über 100 Personen aus Österreich – doppelt so viele wie 2012 – kämpfen heute im Syrien-Krieg. Der Großteil dieser Austro-Dschihadisten hat sich dabei der Al-Kaida-nahen Al-Nusra-Front angeschlossen.
  • Laut einem Verfassungsschützer dürften einige dieser Militanten nun zur irakischen Terrorgruppe ISIS gewechselt sein.
  • Besonders brisant sind die mindestens 44 Kämpfer, die mittlerweile wieder nach Österreich zurückgekehrt sind (siehe Kasten). Von ihnen gehe „ein großes Gefahrenpotenzial aus“, sagt der Direktor des Verfassungsschutzes, Peter Gridling, im ÖSTERREICH-Interview offen.
  • Laut Geheimdienstbericht steige „die Anzahl der jungen radikalisierten Anhänger eines gewaltbereiten Salafismus weiterhin“.
  • Rekrutiert werde durch radikale Imame und durch das Internet. Und es werden täglich mehr Kampfbereite.

I.Daniel

Akute Bedrohung durch Rückkehr

ÖSTERREICH sprach mit dem Chef des Verfassungschutzes Peter Gridling

ÖSTERREICH: Wie ernst nehmen Sie die Syrien-Kämpfer aus Österreich?
Peter Gridling: Wir haben bereits in den vergangenen Jahren vor der zunehmenden Radikalisierung gewarnt. Mittlerweile ist die Anzahl der Dschihad-Kämpfer explodiert. Uns sind 100 Personen, die in Syrien kämpfen, bekannt.

ÖSTERREICH: Kämpfen auch Personen aus Österreich im Irak mit Isis?
Gridling: Die Terrorgruppe Isis ist von Syrien in den Irak gekommen, daher ist es wahrscheinlich, dass sie dort mitmachen. Sie werden dort mit enormer Brutalität konfrontiert und kehren radikalisiert zurück. Von diesen Rückkehrern geht ein großes Gefahrenpotenzial aus. Es könnten auch Kämpfer aus anderen EU-Ländern zuschlagen.

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