Bilanz nach drei Monaten Türkis-Blau: Wer kann gute Arbeit leisten, wer ist durchgefallen?
100 Tage Türkis-Blau kann die ÖVP-FPÖ-Koalition in der nächsten Woche feiern – beste Gelegenheit, ihr ein erstes Zeugnis auszustellen. Das Institut Research Affairs hat mit seiner aktuellen Umfrage die Arbeit von Kurz, Strache & Co. abgefragt (1048 Online-Interviews, 1.–7. März 2018, max. Schwankungsbreite +/–3,1 %).
Die Zufriedenheit mit der gesamten Bundesregierung ist mit 53 % relativ hoch, am größten ist die Zustimmung erwartungsgemäß für Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP): Mit ihm sind 60 % der Österreicher sehr (20 %) oder eher (40 %) zufrieden. Sogar 28 % der SPÖ-Wähler sind mit ihm zufrieden. Deutlich geringer der Wert für Vizekanzler Heinz-Christian Strache. Mit dem FPÖ-Chef erklären sich insgesamt 43 % sehr (11 %) oder eher (32 %) zufrieden.
Außenministerin Kneissl hat beste Minister-Noten
Im Ministerzeugnis schneidet nach Kanzler und Vize Außenminister Karin Kneissl (FPÖ) am besten ab. 32 % sind der Meinung: Sie leistet gute Arbeit. Nur 17 % sind entgegengesetzter Ansicht. Gleich dahinter Finanzminister Hartwig Löger (ÖVP) mit 29 % positiver Beurteilung.
Auf Platz fünf folgt Infrastrukturminister Norbert Hofer (FPÖ). Der ehemalige Präsidentschaftskandidat polarisiert allerdings stark. 28 % finden, er leiste gute Arbeit, 34 % aber halten seinen bisherigen Output für schlecht.
Am Ende des Feldes zwei FPÖ-Minister. Polarisierer Herbert Kickl mit 19 % (33 %: schlechte Arbeit) und als Schlusslicht Sozialministerin Beate Hartinger mit nur 17 % Zustimmung.
Sonntagsfrage. Wer von der Regierungsarbeit nach den ersten hundert Tagen am stärksten profitieren kann, zeigt die traditionelle Sonntagsfrage. Wäre heute Neuwahl, könnte die ÖVP von Kanzler Kurz mit 32 % der Stimmen rechnen und über dem Wahlergebnis vom Herbst 2017 liegen. Die FPÖ läge klar dahinter mit nur 24 %. Die SPÖ kann schön langsam als Oppositionspartei Tritt fassen und würde mit 27 % der Stimmen klar auf Platz zwei liegen.