Pro Monat
15.000 Euro "Arbeitslose" für Gusenbauer
01.10.2008
Bundeskanzler Alfred Gusenbauer arbeitet bereits an seiner Zukunft. Sechs Monate gibt's Arbeitslosengeld, danach könnte ein Job in Harvard winken.
Spätestens seit dem gestrigen ÖSTERREICH-Interview mit SPÖ-Chef Werner Faymann ist klar: Noch-Kanzler Alfred Gusenbauer hat in der österreichischen Innenpolitik keine Job-Chancen mehr. "Es gibt keinen Plan, der das vorsieht“, sagt Faymann zu möglichen Ministerämtern für Gusenbauer, etwa im Außenministerium.
15.000 Euro pro Monat
Finanzielle Sorgen braucht sich Gusenbauer
ohnehin nicht machen. Er bekommt nach seinem Ausscheiden aus dem
Bundeskanzleramt ein halbes Jahr lang sein derzeitiges Gehalt von 20.400
Euro pro Monat weiterbezahlt, exakt also 15.300 Euro "Arbeitslosengeld“ -
insgesamt also 91.800 Euro. Gusenbauer hält sich selbst betont bedeckt, wenn
es um seine berufliche Zukunft geht. Von einem Job in der Bauwirtschaft oder
ein Posten in Brüssel wurde in der Vergangenheit bereits spekuliert.
Job in Harvard?
Nun zeichnet sich eine neue Job-Option ab: Eine
gut dotierte Gastprofessorenstelle an seiner Lieblingsuniversität Harvard in
Boston (USA).
Bereits drei Mal besuchte Gusenbauer die Uni offiziell:
- Im November 2001 arbeitete er mit dem Ex-US-Arbeitsminister Robert Reich und einem Professor in Harvard an einem internationalen Reformprojekt zu Beschäftigung.
- Im Vorjahr hielt Gusenbauer in Harvard einen Vortrag zum Klimawandel.
- Und erst zwei Tage vor der Nationalratswahl, am 26. September, traf Gusenbauer mit dem bedeutenden Soziologen Richard Sennett zusammen – hielt eine Rede in Harvard über „Isolation und Inklusion in modernen Gesellschaften.“
Vorbild Joschka Fischer?
Gusenbauer könnte sich so Deutschlands
ehemaligen Grünen Außenminister Joschka Fischer zum Vorbild nehmen, der nach
seiner aktiven Zeit als Spitzenpolitiker Gastprofessor an der
Elite-Universität Princeton wurde. Gusenbauer machte nie einen Hehl daraus,
dass er viel auf Harvard hält. Auf die Frage, wo auf der Welt es Leute gibt,
auf die er hört, antwortete Gusenbauer noch vor wenigen Monaten: "Man muss
immer auf der Suche sein, etwa: Was wird in etwa Harvard diskutiert?“
Bis zu 384.300 Dollar
Der promovierte Politikwissenschafter
kann mit ausgezeichneiten Sprachkenntnissen punkten (Spanisch, Englisch),
muss nun nur noch enge Kontakte zu Harvard-Präsidentin Drew Gilpin Faust
halten, um an die renommierte Harvard Kennedy School zu kommen. Laut
Harvard-Angaben beläuft sich ein Spitzengehalt der Elite-Universität auf bis
zu 384.300 Dollar pro Jahr.