ÖSTERREICH-Interview

"160 Millionen mehr für Beamte ist Illusion"

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Ministerin Heinisch-Hosek will "Beamten-Plus klar unter Inflation".

Es ist wieder „Magerkost“ angesagt: Notfalls die ganze Nacht hindurch wollen SP-Ministerin Gabriele Heinisch-Hosek und VP-Gewerkschafter Fritz Neugebauer verhandeln, um das Gagen-Plus für die Beamten festzulegen.

Und wie VP-Staatssekretär Reinhold Lopatka will Heinisch-Hosek, dass das Plus winzig ausfällt. Zum Ärger der SP-Ministerin platzte ja in der Vorwoche eine Einigung. Weil Neugebauer nicht sagte, wie viel er konkret will und ab welcher Gage kein Plus mehr gezahlt wird, und weil Heinisch-Hosek nur sagte, dass „volle Inflationsabgeltung eine Illusion ist“, muss heute noch gepokert werden: Klar ist aber: Eine volle Abgeltung der – akkordierten – Teuerung von 1,45 Prozent würde 160 Mio. Euro kosten. Was für Heinisch-Hosek „undenkbar“ ist.

ÖSTERREICH: Werden die Beamtenverhandlungen heute fertig?

Gabriele Heinisch-Hosek: So wie Beamtenchef Fritz Neugebauer bin ich dagegen, dass wir Ehrenrunden drehen. Ich hätte schon in der Vorwoche abschließen wollen. Über dieses Geplänkel habe ich mich sehr geärgert. Die Gewerkschaft hat sich selbst nichts Gutes getan, indem sie nicht abgeschlossen hat.

ÖSTERREICH: Weil nach den Pensionisten wieder „Magerkost“ angesagt ist. Wird die Inflation abgedeckt?

Heinisch: 1,45 Prozent für alle sind völlig undenkbar. Das kostet 160 Millionen Euro, die ich einfach nicht zur Verfügung habe, wenn alle anderen Gruppen gleichzeitig sparen müssen. Ich erwarte jetzt auch einen Beitrag der Beamten. Und der muss substanziell ausfallen, weil sie immerhin alle einen sicheren Job haben und deshalb etwas leiser treten können.

ÖSTERREICH: Wird es soziale Staffelungen geben?

Heinisch: Da bin ich sehr dafür. Ich will etwas mehr für kleinere, wenig bis nichts für größere Gehälter. Ich warte gespannt, was sozial ausgewogen für die Gewerkschaft heißt. Dass sie selbst allein bestimmen, wer wie viel kriegt, wird es nicht spielen. Letztlich werden wir uns annähern. Und wenn es die ganze Nacht dauert.

Interview: Josef Galley

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