Zittern bis 18.10.
162.000 Wahlkarten können Wahl umdrehen
09.10.2010
Es gibt so viele Wahlkarten wie nie. Endresultat erst in acht Tagen.
162.093 Wahlkarten entscheiden heute in Wahrheit die Wien-Wahl. Das ist nicht nur ein neuer Rekord – sondern wird heute Abend auch für gewaltiges Chaos sorgen. Bei einem knappen Ergebnis, bei dem die SPÖ bis auf 1 % an die absolute Mehrheit kommt, könnte es dadurch heute Abend keine endgültige Entscheidung geben.
Hat die SPÖ die Mehrheit der Wahlkarten-Wähler?
Die massive Werbung hat heuer zu einem wahren Run auf die Wahlkarten geführt. Mit 160.000 Wahlkarten gibt es bei dieser Wahl in Wien mehr als doppelt so viele Briefwähler wie bisher üblich.
Die Wahlkarten können das Ergebnis nicht nur verzögern, sondern auch noch völlig umdrehen. Die Opposition vermutet, dass die SPÖ über ihre starken Bezirksorganisationen nämlich Zigtausende SPÖ-Pensionisten und rote Stammwähler mit Wahlkarten „versorgt“ hat und deshalb zum Ergebnis der heutigen Wahl noch via Postweg bis zu 2 % dazugewinnen kann.
Auch für ÖVP und Grüne wird je 1 % Zugewinn erwartet, während die FPÖ bei den Wahlkarten noch 1 % vom heutigen Zwischenergebnis verlieren könnte.
Müssen wir bis 18. 10. auf die Entscheidung warten?
Die Auszählung der Wahlkarten wird extrem kompliziert. Etwa 60.000 Wahlkarten sind schon im Rathaus eingegangen, liegen versiegelt bei der Wahlbehörde und ihr Ergebnis wird Dienstag bekannt gegeben.
Knapp 30.000 Wahlkarten werden erst ab morgen im Rathaus eintrudeln – da orten viele Wahlbetrug. Das Ergebnis wird bis kommenden Montag dauern.
Weitere 30.000 Karten werden heute in den Sprengeln abgegeben – ihr Ergebnis kommt heute gegen 23 Uhr und lässt einen Trend der Wahlkarten errechnen. Ein Wahl-Krimi droht.