Nur 6 Wochen arbeiten - dann 20.000 € Pension kassieren: Über diesen Bezugs-Jackpot darf sich Ioan Mircea Pascu (70) freuen. Er wird morgen zum EU-Kommissar ernannt und am 1.11.: abgelöst . . .
Die EU-Führung festige mit dieser Aktion erneut ihren Ruf als Europazentrale für Steuergeldverschwendung, befürchtet selbst Noch-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker: Obwohl er dringend davon abgeraten hat, beharren Estland und Rumänien auf Kurzzeit-Nachbesetzungen in der alten EU-Kommission, die bekanntlich in sechs Wochen ausgetauscht wird. Am 1. November startet Ursula von der Leyen mit ihrem Team, dem auch der ÖVP-Politiker Johannes Hahn angehören wird.
Weder die Rumänen noch die Esten wollen nun aber darauf verzichten, für 42 Tage neue EU-kommissare nach Brüssel zu entsenden. Für die Estin Kadri Simson und den Rumänen Ioan Mircea Pascu zahlt sich dieses kurze Gastspiel wirklich aus: Nach ihrem Abschied aus Brüssel werden die beiden Ex-Kommissare eine EU-Pension in der Höhe von 20.000 € brutto pro Monat beziehen, das sind 70 % des Aktivgehalts ohne Zulagen, natürlich auf Lebenszeit.
Außerdem würden die Kosten für jeden Kommissar noch vor seiner Pensionierung "bis zu einer Million Euro betragen", warnt die Chefin des EU-Haushaltskontrollausschuss Monika Hohlmaier (CDU): Nach den EU-Regeln winken Pascu Residenzzulage, Zuschläge für den Umzug und noch einige weitere Gehaltszuckerln.
Übrigens soll der rumänische EU-Kommissar gar keine Zuständigkeit für einen Themenbereich bekommen. Die Zeit für eine Einarbeitung bis zur Pensionierung in sechs Wochen sei ohnehin zu knapp. Nur noch das EU-Parlament könnte nun eine Bestellung und eine weitere Rufschädigung der EU-Kommission verhindern.