202 Tage Verzögerung:
VdB mit Verspätung in die Hofburg
26.01.2017
An seinem ersten Amtstag musste sich der Neo-Präsident gleich mit der Regierungskrise beschäftigen.
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„Was lange währt, wird heute gut“, sagte Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) am Donnerstag. Wenige Minuten zuvor, um 10.06 Uhr, wurde Alexander Van der Bellen als 9. Bundespräsident der 2. Republik angelobt. Nach 202 Tagen bekam Österreich damit endlich wieder ein Staatsoberhaupt.
VdB machte sich im Anschluss an die Angelobung, umringt von rund 300 Anhängern, auf den Weg zur Hofburg. Für den Tross gab es eine launige Begrüßung: „Ich bin’s, euer Präsident!“
+++ Das Protokoll: So verlief "Saschas" großer Tag +++
FP-Politiker verweigerten geschlossen den Applaus
Der grüne Professor war sichtlich gelöst an seinem großen Tag und hielt eine teils launige erste Rede (s. Kasten r.). Auch über den Endlos-Wahlkampf und die Verschiebung der Wiederholung der Stichwahl konnte der 73-Jährige bereits lachen: „Großteils war der lange Wahlkampf ganz vergnüglich“, meinte er mit Blick auf seinen Konkurrenten Norbert Hofer. Dessen FPÖ-Kollegen sorgten zuvor bei der Angelobungsformel für Wirbel: Sie verweigerten geschlossen den Applaus und klatschten erst nach VdBs Rede.
+++ Um 15 Uhr rettete VdB - vorerst - die Koalition +++
VdB: "Echte Politik muss echte Ergebnisse bringen"
Mitten in die Angelobung fiel eine handfeste Regierungskrise. Das obligatorische Rücktrittsangebot (siehe rechts) um 15 Uhr lehnte VdB zwar ab, einen Seitenhieb in Richtung SPÖ und ÖVP konnte er sich in seiner Ansprache aber nicht verkneifen: „Echte Politik muss auch echte Ergebnisse bringen.“ Politik sei ein Handwerk, und am Ende müsse ein Werkstück vorliegen: „Kein guter Baumeister kann sich mit den Vorbereitungen zufriedengeben“, so der Präsident.Karin Fischer