FP-Stadtrat kassiert fürs Nichtstun
24-Jähriger casht 8.887 € Politiker-Gage
26.01.2018Ab sofort zählt ein 24-jähriger Burschenschafter zu Wiens Polit-Top-Verdienern.
Er wurde einst von Bürgermeister Michael Häupl wegen „Zwangskastrations“-Sprüchen als Vizepräsident des Stadtschulrats abgelehnt – und klagte vergeblich dagegen. Jetzt kehrt Maximilian Krauss (24) kurz vor Häupls Abschied zum Ärger der SPÖ in die Beletage des Rathauses zurück.
Traum-Gage
Ab sofort ist Krauss mit seinen erst 24 Jahren nicht amtsführender Stadtrat der FPÖ und verdient in dieser Funktion – bei der es mangels Kompetenzen außer der Teilnahme an Sitzungen praktisch keine Arbeit gibt – stolze 8.887,10 Euro brutto pro Monat, 14 Mal im Jahr, genau so viel wie seine Kollegin Ursula Stenzel. Getoppt werden beide dabei parteiintern noch vom Nachfolger von Johann Gudenus als nicht geschäftsführender Vizebürgermeister: Dominik Nepp verdient mit seinen 35 Lenzen stolze 9.775,80 Euro – mit ähnlichen Kompetenzen wie Krauss, also mit praktisch keinen.
FPÖ will arbeiten
Die verheerende Optik ist den FPÖ-Stadtregierungsmitgliedern bewusst. Deshalb stellte Nepp in dieser Woche der Wiener Stadtregierung ein Ultimatum: Entweder man schafft die – in Wien österreichweit einzigartigen – nicht amtsführenden Stadträte ab, oder die FPÖ werde im Nationalrat eine Verfassungsänderung durchboxen.
Wogegen die SPÖ nichts hätte. Der einzige Unterschied: Sie will – wie etwa im Burgenland – gar keine Stadträte, die nicht einer Koalition angehören. Die FPÖ will ihre Stadtrats-Jobs behalten, aber diese – wie in NÖ – mit Kompetenzen und so auf 15.996-€-Gagen auffetten.
Josef Galley