7.354 im 1. Halbjahr

27% mehr Asylwerber

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Die meisten Flüchtlinge kommen aus Afghanistan. Aus Syrien kamen 368 Menschen.

Die Zahl der Asylanträge steigt in Österreich rasant an: 7.354 Menschen suchten von Jänner bis Juni um Schutz vor Verfolgung an – um 27 % mehr als noch im ersten Halbjahr 2011. Inklusive dieser Neuanträge suchen somit 18.646 Personen Asyl. Das zeigt die neue Asylstatistik von Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP).
Die Erstaufnahmestelle in Traiskirchen in Niederösterreich ist mit 800 Personen überbelegt. „Die Zusage des Innenministeriums lautete, dass wir höchstens 480 Asylwerber hier haben“, ärgert sich Bürgermeister Fritz Knotzer (SPÖ). Er fordert einen Gipfel mit allen Landeshauptleuten, die zu wenige Flüchtlinge aufnehmen.

Als die Zahlen zuletzt 2009 so hoch ausgefallen waren, hatte die damalige Innenministerin Maria Fekter (ÖVP) ein drittes Erstaufnahmezentrum im Burgenland in Eberau errichten wollen – war damit aber gescheitert. Mikl-Leitner plant keinen Neubau. Sie will nun leer stehende Kasernen als Flüchtlingsunterkünfte nutzen. Verteidigungsminister Norbert Darabos lehnt das ab.

Asylkoordination kritisiert mangelhafte Statistik
Die größte Gruppe der Flüchtlinge kommt mit 1.907 Anträgen im ersten Halbjahr 2012 derzeit aus Afghanistan. 368 Menschen flohen aus Syrien. Ihren Anträgen wird zu 80 % stattgegeben, Flüchtlingen aus Afghanistan hingegen nur in 36 % der Fälle. „Die Menschen, die kein Asyl bekommen, sind aber sehr wohl schutzbedürftig“, sagt Anny Knapp von der Asylkoordination. „30 % aller Ablehnungen erfolgen nur, weil jemand über ein anderes EU-Land eingereist ist und dieses zuständig ist. Das scheint aber in der Statistik nicht auf."

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