Ab nächster Woche sind sie regulär im Einsatz. Das Dienstrecht ist aber noch immer nicht geklärt.
Jetzt wird es ernst für 32 Beamte von Post und Telekom: In den vergangenen Wochen haben sie sich bei der Polizei umschulen lassen, am Freitag treten sie zur Abschlussprüfung an. Schon per 1. November sollen bundesweit weitere 25 Teilnehmer und per Dezember 60 ins Programm genommen werden, so Leutnant Isabella Gruber, Koordinatorin für die Ausbildung an der Sicherheitsakademie. Derzeit werden die Aufnahmegespräche geführt.
2 Monate Ausbildung
Die ersten Interessenten von Post und Telekom
starteten ihre Ausbildung im September. Acht Wochen lang absolvierten sie
zuerst Theoriekurse und schließlich die Praxis an Polizeiinspektionen in
Oberösterreich, Niederösterreich und Wien. In den Polizeischulen in
Oberösterreich und Wien findet nun am Freitag die kommissionelle Prüfung
statt. Abgeschlossen wird mit einer Teilnahmebestätigung.
Dienstrecht weiter unklar
Ab nächster Woche werden die neuen
Polizei-Mitarbeiter in den Dienststellen, wo sie bereits das Praktikum
absolviert haben, regulär arbeiten. Dienstrechtlich zugeordnet sind sie
allerdings weiterhin Post bzw. Telekom. "Bis die dienstrechtliche
Angelegenheit geklärt ist, sind sie noch bei Post und Telekom. Es wird
wahrscheinlich noch bis Mitte nächsten Jahres dauern, bis das gelöst ist",
so Gruber.
36 Männer und Frauen haben an der praktischen Ausbildung in den Dienststellen teilgenommen, zur Prüfung zugelassen sind aber nur 32, die von ihren Praxisstellen positiv bewertet worden sind. Für die verbleibenden vier besteht die Möglichkeit, etwa ihre EDV-Kenntnisse in Schulungen zu verbessern und sich zu einem späteren Zeitpunkt wieder zu bewerben.
Zuletzt hatte einer der Kandidaten seinen Schulungstag in Wien-Leopoldstadt betrunken begonnen.
ÖVP-Innenministerin Maria Fekter ging zuletzt davon aus, dass bis Ende 2010 rund 1.000 Mitarbeiter zur Exekutive wechseln. Ziel des Programmes ist es, die Polizeibeamten bei Verwaltungstätigkeiten zu entlasten.
Bundesweiter Einsatz geplant
Nach dem Pilotversuch in den drei
Bundesländern soll es noch in diesem Jahr zum bundesweiten Einsatz von Post-
und Telekom-Mitarbeitern kommen. Post-Generaldirektor Georg Pölzl zeigte
sich mit dem Projekt jedenfalls zufrieden: "Die Erfahrungen sind sehr gut,
und es freut mich, dass das Projekt nun auf alle Bundesländer ausgeweitet
wird. Ich halte das für ein vorbildliches Beispiel, wie Politik und
Wirtschaft gemeinsam neue Berufsperspektiven innerhalb der Beamtenschaft
schaffen und realisieren."