Warum immer mehr für Neuwahlen spricht. Wer sie wirklich will.
Die Dauer-Streitigkeiten in der rot-schwarzen Koalition lassen die Wähler alles andere als kalt. Im Gegenteil. In der aktuellen Gallup-Umfrage für ÖSTERREICH (800 Befragte, telefonisch und online zwischen 4. und 6. Oktober) sprechen sich bereits überraschende 43 Prozent für vorgezogene Nationalratswahlen aus. Nur fast ebenso viele – 44 Prozent – sind gegen ein Koalitions-Aus.
Kopf an Kopf für Koalitions-Aus
In der Gallup-Umfrage sprechen sich bereits 43 Prozent für vorgezogene Nationalratswahlen aus.
Das spiegelt freilich auch die Stimmung in der rot-schwarzen Regierung wider. SPÖ und ÖVP bereiten sich längst auf einen früheren Wahlkampf vor.
Pröll mit Warnung: Die Regierung müsse arbeiten
Das wahrscheinliche Match würde dann wohl SPÖ-Kanzler Christian Kern gegen VP-Vizekanzler Sebastian Kurz lauten. In der ÖVP drücken die Landeshauptleute – vor allem jene Länder, die 2018 selbst wählen – auf das Tempo. Sie wollen, dass der Bund spätestens im Herbst 2017 wählen lässt. Tirols schwarzer Landeshauptmann Günther Platter erklärte bereits offiziell, dass die Regierung – „falls gar nichts mehr weitergehe vorgezogene Wahlen“ überlegen solle. Niederösterreichs mächtiger VP-Landesfürst Erwin Pröll antwortet auf die ÖSTERREICH-Frage, ob er sich Neuwahlen vorstellen könne: „Das ist keine Frage der Vorstellungskraft, sondern eine der Arbeitskraft der Regierung.“
Erstmals: Mehrheit für blau-schwarze Koalition
In der aktuellen Gallup-Umfrage (800 Befragte, 4.–6. Oktober) ist erstmals Blau-Schwarz die „beliebteste Koalitionsform der Befragten. Fast gleichauf: Rot-Grün-Neos. Für Rot-Schwarz sind nur noch 17 Prozent.