Die Mehrheit der Österreicher kann sich angeblich - trotz Ablehnung der Politik - unter gewissen Bedingungen eine Pkw-Maut vorstellen.
Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ifes, sind 52 Prozent der Österreicher für eine kilometerabhängige Pkw-Maut auf Autobahnen und Schnellstraßen, wenn die Vignette dafür abgeschafft wird und es Ausnahmen für Pendler gibt.
Bleiben in der Fragestellung die Abschaffung der Vignette und Sonderregelungen für Pendler unerwähnt, sinkt die Zustimmung auf rund ein Drittel. Allerdings steigt die Zahl der Befürworter einer Pkw-Maut wieder, wenn die Fixgebühren für die Jahresvignette in Zukunft steigen sollten.
Vignette nicht über 100 Euro
Ab einer Vignettengebühr von 100 Euro pro Jahr spricht sich laut Umfrage bereits eine relative Mehrheit (43 versus 34 Prozent) bedingslos für die Pkw-Maut aus, ab einer Vignettengebühr von 120 Euro dann auch die absolute Mehrheit (52 versus 21 Prozent).
16 Prozent würden Autobahnen meiden
Allerdings muss man laut Ifes damit rechnen, dass gar nicht so wenige Autofahrer bei Einführung einer Kilometermaut Autobahnen und Schnellstraßen meiden würden. 16 Prozent - am ehesten jüngere und einkommensschwächere Autofahrer - gaben an, dass sie häufig auf eine Landstraße ausweichen würden, vor allem dann, wenn es sich um kürzere Fahrten handelt. Eine flächendeckende Pkw-Maut lehnen 83 Prozent der Österreicher ab.
ÖAMTC hält Umfrage für unseriös
Ifes hat für die Untersuchung 1.000 heimische Autofahrer von 9. bis 12. Oktober befragt. Der Auftraggeber der Umfrage wollte anonym bleiben. Der Verkehrsklub ÖAMTC hält die Umfrage für unseriös. "Aus der Sicht des ÖAMTC ist es unseriös, ja sogar manipulativ, nach der Akzeptanz einer Pkw-Maut im Vergleich zu einer exorbitanten Vignettenpreis-Erhöhung zu fragen, ohne den vorgesehenen Kilometerpreis zu nennen und ohne die finanziellen Konsequenzen für die Kraftfahrer anzuzeigen", kritisiert ÖAMTC-Generalsekretär Hans Peter Halouska.