651.207 Euro für nicht verbrauchte Urlaubstage
6.000 Euro pro Urlaubstag für Ex-Casino-Vorstand Hoscher
02.12.2019SPÖ-Mann Dietmar Hoscher musste Casinos-Vorstand verlassen – und zog den Jackpot.
Österreichs gerade berühmtester Postenschacher-Abkassierer und bestbezahlter Urlauber des Landes wird heute (zumindest vorerst) ungeschoren davonkommen. Der gut 300.000 Euro teure interne Bericht der Casinos Austria (CASAG) dürfte ihren Finanzchef, den FPÖ-Bezirkspolitiker Peter Sidlo, wohl entlasten, hieß es im Vorfeld. Montagmittag kam es jedoch zum Paukenschlag: Bei einer Sitzung des Aufsichtsrates wurde beschlossen, dass Sidlo als Finanzvorstand der Casinos Austria abberufen wird.
Versorgungsrepublik
Postenschacher war in der Versorgungsrepublik Österreich aber auch vor dem Fall Sidlo selbstverständlich – neu ist lediglich, dass es ein Gegengeschäft gegeben haben soll (was von Strache bestritten wird). Denn im Casinos-Imperium haben auch die SPÖ-Günstlinge ihre Versorgungsjobs gefunden: Satte 1,66 Millionen Euro kassierte etwa Dietmar Hoscher, der Mann der Sozialdemokratie im Casinos-Vorstand, im Jahr 2017. Nur zum Vergleich: Das Jahreseinkommen des Durchschnittsösterreichers liegt bei genau 27.545 Euro – brutto.
Teure Ablöse
Richtig teuer wurde aber, dass Hoscher heuer vorzeitig gehen musste – und da zog er den Jackpot: Für 108 nicht verbrauchte Urlaubstage kassierte er 651.207 Euro – über 6.000 Euro für jeden Tag! Von 1. Jänner 2020 bis 5. Juni 2022 kann Hoscher zudem zu vollen Bezügen spazieren gehen. Er ist freigestellt – für 588.296 Euro brutto im Jahr, die er als „Berater“ für die Casinos bekommt.
Zusätzliche Pension
Hoscher bekommt zusätzlich auch noch eine beachtliche Pension von der Nationalbank. Von 1986-88 war er dort als volkswirtschaftlicher Referent beschäftigt und nur karenziert, als er das Unternehmen verließ. Dadurch hat Hoscher das Privileg, im Pensionssystem der Nationalbank zu bleiben.