In vier Tagen können homosexuelle Paare ihre Partnerschaft offiziell eintragen lassen.
Jahrzehntelang haben Tausende gleichgeschlechtliche Paare in Österreich auf diesen Moment gewartet: Ab 1. Jänner können sich nun erstmals alle ihre Partnerschaft, egal ob hetero- oder homosexuell, staatlich anerkennen lassen.
Und: Bereits vier Tage vor dem offiziellen Start hat im ganzen Land der Run auf die Magistrate begonnen. Allein in Wien gibt es schon 500 Anmeldungen für die „Homo-Ehe“, in Graz rechnet man mit bis zu 600 Pärchen, die sich in den nächsten Wochen melden werden. Schon Anfang Jänner werden österreichweit 600 Homo-Paare ihre Beziehung anerkennen lassen.
Klar ist aber auch: Die Nachfrage dürfte noch weiter ansteigen. In den zuständigen Magistraten heißt es einhellig: Viele Paare warten derzeit noch die Startphase ab, die meisten wollen erst im Frühling oder Sommer „Ja“ sagen.
Standesamt und Adoption bleiben weiter verboten
Davon nicht
abschrecken ließen sich Herbert
Tomecek (67) und Friedrich Bauer (76), die nun als eines der ersten
Paare ganz offiziell ihre Beziehung eintragen lassen. „Wir wollten gleich
die erste Gelegenheit beim Schopf packen“, so Tomecek, inklusive aller
Rechte und Pflichten.
Denn auch wenn die eingetragene Partnerschaft einer Ehe nicht gleicht, gibt es doch zahlreiche bindende Vorschriften:
- So müssen die Partner gegenseitig für ihre Lebensbedürfnisse sorgen.
- Bei einer Trennung kann es zu Unterhaltspflichten kommen.
- Sogar eine Vermögensteilung ist dann möglich.
- Erstmals können homosexuelle Paare dafür einen gemeinsamen Nachnamen tragen.
- Es gibt ein Recht auf eine Hinterbliebenenpension.
- Es herrscht Auskunftspflicht in den Spitälern.
- Verboten bleiben allerdings Adoptionen oder Heirat auf dem Standesamt.
Die Eintragung erfolgt derzeit nur in Magistraten oder Bezirkshauptmannschaften. Ein Grund, warum sich etwa Musical-Star Uwe Kröger gegen die „Ehe“ entschied.
Einige Städte aber bieten außerhalb der Festsäle der Magistrate feierliche Orte für die „Verpartnerung“. So kann in Salzburg im Marmorsaal des Schloss Mirabell gefeiert werden, in Graz im schicken „Media Center“ im Rathaus, in Wien im Schloss Schönbrunn oder in der Hofburg.
Trotzdem sind derzeit noch nicht alle Ämter auf die Neuerungen vorbereitet: So fehlten kurz vor Weihnachten in Salzburg immer noch die Anmeldeformulare.