murrende Lehrer

630€ weniger im Jahr für Lehrer

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Österreich diskutiert den Lehrer-Kompromiss. Fakt ist: Alle müssen Federn lassen. Für Lehrer geht es um viel Geld.

Kompromiss gewährleistet Arbeitsplatzsicherheit
Nach der Einigung in letzter Sekunde murren nun Lehrer bei „ihrer“ Gewerkschaft über Gehaltskürzungen von im Schnitt 630 Euro pro Jahr. „Der Kompromiss gewährleistet Arbeitsplatzsicherheit, aber mutet den Lehrern Härten zu“, so Gewerkschafter Thomas Bulant.

ÖSTERREICH hat ausgerechnet: das verlieren Lehrer wirklich. Ergebnis: Zum Teil beträchtlich. Vor allem Lehrer mit höherem Dienstalter (und vielen Zulagen) kommen dran. Eine 50-jährige Sonderschullehrerin kassiert nun im Jahr über 1.000 Euro weniger.

Falsche Diskussion?
Bestseller-Autor Andreas Salcher sieht im Gespräch mit ÖSTERREICH andre Gefahren: „Der einzige kurzfristige Gewinner ist die Lehrergewerkschaft – zulasten der Steuerzahler, aber vor allem zulasten der Schüler und einer Reform. Es fand in den letzten Wochen keine Bildungsdiskussion statt, sondern leider nur eine über Zulagen. Bessere Lehrer müssten besser bezahlt werden, schlechtere aus dem System fallen.“

Was wird für Junglehrer geben?
In den kommenden Wochen sollen die Verhandlungen für ein neues Dienstrecht beginnen, das 2010 in Kraft treten soll. Für Junglehrer wird es eine höhere Anwesenheitspflicht an der Schule geben, auch die Einstiegsgehälter sollen höher sein als bisher. Die Gehaltskurve wird deutlich flacher verlaufen als mit den derzeitigen Gehaltssprüngen alle zwei Jahre. Damit will man Männer als Lehrer ködern.

Last bei Steuerzahlern
Luft für die Reform verschafft ein Budget-Trick: Die Schulmieten an die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) werden die nächsten zwei Jahre gestundet. Das bringt insgesamt 240 Millionen Euro. Für die Geldlücke muss die BIG aber einen Kredit aufnehmen, was bei einer Verzinsung von fünf Prozent zehn Millionen Euro Kosten verursacht.

Schule - Lehrer:
AHS: Minus 81 Euro im Monat. Ihn trifft es am schlimmsten: Ein AHS-Lehrer in der 8. Gehaltsstufe büßt 80 Euro im Monat ein.
Hauptschule: Minus 45 Euro. Auch Pflichtschullehrer müssen mehr Supplierstunden gratis machen und verlieren einige Zulagen.
Volkschule: Minus 59 Euro. Eine Volksschullehrerin in der 11. Gehaltsstufe verliert monatlich fast 59 Euro. Auch ein ziemlicher Einschnitt.
Sonderschul: Minus 72 Euro. Eine Sonderschullehrerin in der 16. Gehaltsstufe muss sogar 72 Euro hinnehmen – die zweitgrößten Verlierer.

Durch die beschlossenen Maßnahmen müssen alle Lehrer durchschnittlich 45 Euro brutto monatlich Einkommensverlust hinnehmen. 630 Euro im Jahr.

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