Mehrheit der Österreicher geben dem „Erste“-Banker Andreas Treichl recht.
In der neuesten Gallup-Umfrage geben die Österreicher ihren Politikern ein katastrophales Zeugnis. Befragt, ob der „Erste“-Banker Treichl mit seiner Wut-Rede gegen die Politiker recht hatte, sagen:
- 69 %, sie stimmen dem Treichl-Sager, die Politiker seien „blöd & feig“ zu. 24 % unterstützen die Treichl-Worte „voll und ganz“, 45 % stimmen weitgehend zu.
- Sogar 76 % der Österreicher stimmen dem Treichl-Urteil „unsere Politiker haben keine Ahnung von wirtschaftlichen Zusammenhängen“ zu. Nur mehr 18 % halten unsere Politiker für wirtschaftlich kompetent.
Überraschend freilich ist, gegen wen sich die Wut der Wähler richtet. Denn bei der Frage „Welcher Politiker ist besonders inkompetent“ liegt FP-Obmann HC Strache nur knapp hinter dem Regierungs-Buhmann Norbert Darabos.
56 % der Österreicher halten Strache als Politiker für „inkompetent“, nur 26 % finden den Blauen „kompetent“.
Am kompetentesten in seinem Politiker-Job bewerten die Österreicher Wirtschaftsminister Mitterlehner – ihn halten 55 % für „kompetent“.
Überraschend gut bewertet werden auch Finanzministerin Fekter (46 % „kompetent“) und der neue VP-Chef.
Im Polit-Barometer führt VP-Chef klar vor Kanzler
Neo-VP-Chef Spindelegger hat nicht nur bei der „Kompetenz-Frage“ exzellente Werte (53 % halten ihn für „kompetent“, nur 24 % für „inkompetent“), er liegt auch im Gallup-Politbarometer weit voran.
In der Woche nach der Treichl-Erregung erreicht der neue ÖVP-Chef einen Positiv-Saldo von 30 % (48 % Zustimmung, 18 % Ablehnung) und liegt damit fast gleichauf mit dem ständig in der Popularität sinkenden Bundespräsidenten.
Der neue Vize liegt damit in der Bewertung klar vor dem Kanzler, der im Polit-Barometer nur ein Positiv-Saldo von plus 8 % ( 25 % positiv, 17 % negatives Urteil) erreicht.
Auch in der Kanzler-Frage hat die „graue Maus“ Spindelegger enorm aufgeholt:
24 % würden Faymann direkt zum Kanzler wählen, immerhin schon 21 % Spindelegger und 17 % Strache.
Sonntagsfrage
Der Jubel der FPÖ zu „Nummer-1-Umfragen“ der letzten Woche war (noch) verfrüht.
In der wichtigsten Polit-Umfrage des Landes, dem Gallup-Politbarometer, bleibt die SPÖ Nr. 1, Straches FPÖ nur auf Platz 2.
Wären Sonntag Wahlen, würden laut Gallup 28 % der Österreicher SPÖ, 27 % FPÖ und 24 % ÖVP wählen.
FPÖ und VP legen um 1 % zu, hätten erstmals wieder eine schwarz-blaue Mehrheit. Das BZÖ wäre nicht im Nationalrat, die Grünen stagnieren bei mageren 14 %.
Die Rohdaten zeigen freilich, wie hauchdünn der Vorsprung der SPÖ geworden ist: Bei 800 Befragten liegt die SPÖ nur mehr gezählte drei (!) Stimmen vor Straches FPÖ. Freilich sehen die Gallup-Meinungsforscher im zugespitzten Duell Strache gegen Faymann bei den unentschlossenen Wählern eine knappe Mehrheit für den Kanzler und die SPÖ.
Strache ist bereits Nummer 1 bei den 30- bis 50-Jährigen, den Arbeitern und den kleinen Einkommen.
Die SPÖ führt klar bei den Jungen, den Älteren über 50 und den Frauen.
Die Frage ist: Wann wechseln die 3 Wähler, die auf die Mehrheit fehlen, zur FPÖ?