Politikexperte Thomas Hofer stellt für ÖSTERREICH die Kandidaten auf den Prüfstand.
Wien. Karas gegen Vilimsky, Schieder gegen Grüne – das können die Duelle der EU-Wahl sein. Politikexperte Thomas Thomas Hofer analysiert für ÖSTERREICH die sechs Spitzenkandidaten vor der Wahl am 26. Mai.
Othmar Karas (ÖVP)
ÖVP. „Unbestritten eine europapolitische Marke“, sagt Hofer, „aber er spaltet die Parteibasis. Die ÖVP hat mit dem Vorzugsstimmenrennen eine gute Möglichkeit gefunden, Karas-Kritikern interne Ausweichmöglichkeiten zu bieten.“
Andreas Schieder (SPÖ)
Hofer zu SPÖ. „Sachlich und solide, aber den Bihänder kann er natürlich auch nicht bedienen. Um die Regierung tatsächlich unter Druck zu setzen, bräuchte die SPÖ Platz 1, dafür ist Schieder aber wohl nicht genug Vote-getter.“
H. Vilimsky (FPÖ)
FPÖ. „Er hat das, was man in einem Wahlkampf braucht – als klarer EU-Skeptiker ein echtes Alleinstellungsmerkmal. Die Identitären-Krise der FPÖ ist aber auch schwierig für ihn: Gemäßigte könnten abwandern, Teile der harten Basis schmollen.“
Werner Kogler (Grüne)
Zu den Grünen. „Die 14,5 Prozent von der letzten EU-Wahl sind zwar nicht zu halten, aber ein solider Einzug ist dem grünen Steher locker zuzutrauen. Noch dazu zieht an der Umweltfront auch noch eine leichte grüne Themenkonjunktur auf.“
Claudia Gamon (Neos)
Neos. „Wenn sie Kardinalfehler wie im letzten EU-Wahlkampf der Neos (Wasserprivatisierung) vermeidet, müsste für die einzige Spitzenkandidatin ein Plus drinnen sein. Ihre Partei ist zuletzt aber eher auf der Stelle getreten.“
J. Voggenhuber (Jetzt)
Initiative 1 Europa (das ist die Liste Jetzt). „Wenn einer eine Chance hat, der Liste Jetzt auf EU-Ebene einen Wahlerfolg zu bescheren, dann Voggenhuber. Seine hohe Zeit ist allerdings auch schon ein Weilchen her, und die ihn unterstützende Partei schlingert noch immer.“