Der grüne Verkehrssprecher pocht auf Abschaffung des Dieselprivilegs. Was das für die Autofahrer heißt? Eine 50-Liter-Tankfüllung wird dann um fünf Euro teurer . . .
Der Verkehrssprecher der Grünen im Nationalrat, Abg. Hermann Weratschnig, pocht auf die Abschaffung des Dieselprivilegs. "Wir werden dafür kämpfen, dass es nicht auf die lange Bank geschoben wird", sagte Weratschnig am Montag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck. Bereits in den kommenden Wochen bzw. Monaten soll eine Taskforce diesbezüglich eingesetzt werden.
Bereits vergangene Woche hatte das Dieselprivileg zu Uneinigkeiten innerhalb der türkis-grünen Regierung bzw. zwischen Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) und Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) geführt. Laut Weratschnig soll zwar über Härtefälle diskutiert und Übergangslösungen gefunden werden, "wenn man Klimaschutz erst nimmt, braucht es aber klare Bekenntnisse", meinte der Tiroler Abgeordnete. Einen Zeithorizont wollte Weratschnig jedoch nicht festlegen. Auch bei der Reduktion der Transitfahrten soll nun Bewegung ins Spiel kommen. "Wir haben jetzt eine Ministerin, die sich dafür in Brüssel einsetzen kann, was bis dato nicht passiert ist", sagte der Nationalratsabgeordnete.
Berechnung vom ÖAMTC-Experten
Die Pläne der Grünen kosten alle Österreicher, die Diesel-Fahrzeuge lenken, ziemlich viel Geld - jede Füllung eines 50-Liter-Tanks würde künftig 5 Euro teurer werden, rechnet ein Experte des ÖAMTC vor: "Fällt das Dieselprivileg weg, steigt der Steueranteil auf jenen für Super-Benzin, also von 39,7 auf 48,2 Cent. Jeder Liter Diesel kostet dann mit der einzukalkulierenden Umsatzsteuer 10,2 Cent mehr. Werden 50 Liter getankt, kommt das um fünf Euro teurer." Wer viermal pro Monat tankt, hat also Mehrausgaben von 20 Euro.
Noch als Beispiel für alle Pendler: Ein 20 Kilometer weiter Weg zum und vom Arbeitsplatz retour wird mit einem VW Golf TDI (5,6 Liter auf 100 Kilometer) etwa 14 Cent mehr kosten. Bei fünf Fahrten pro Woche sind das allein für diese Strecke 2,85 Euro mehr im Monat oder 34,20 Euro mehr im Jahr.