Die FPÖ eröffnet mit brutalem Angriff den Wien-Wahlkampf.
Die FPÖ startet den Vorwahlkampf – und eröffnet das Feuer auf die „letzte Überlebende“ der vier umstrittenen weiblichen Stadträtinnen von Ex-Bürgermeister Häupl: auf Ulli Sima.
Der Aufreger: Ulli Simas Ehemann ist der ihr hierarchisch untergeordnete Leiter der MA 48, Josef Thon. Ulli Sima ist politisch verantwortlich für die MA 48 – heißt: Sie muss den eigenen Ehemann kontrollieren.
FPÖ-Chef HC Strache outete Magistrats-Affäre
Und da wird es aktuell sehr heikel: Denn in dieser Woche hat FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache aufgedeckt, dass Simas Ehemann Josef Thon in seiner MA 48 den Arbeitnehmern Dienstzeiten bis zu 15 Stunden, 12-Stunden-Schichten und 142 Überstunden im Monat zugemutet hat (siehe Interview des Betroffenen rechts). Gleichzeitig behauptet das FPÖ-nahe Online-Portal unzensuriert.at, in der vom Sima-Ehemann geleiteten und von Sima politisch kontrollierten und verantworteten MA 48 habe es „ein System von Einschüchterung und Angstmache“ gegeben.
Mitarbeiter seien wegen zu vieler Krankenstandstage fristlos entlassen, Betriebsräte, die dagegen protestiert hätten, zum Putzdienst degradiert worden.
In der SPÖ ist jetzt Feuer am Dach, weil die Ludwig-Partei den unsozialen 12- Stunden-Tag der Regierung zum wichtigsten Wahlkampf-Thema machen wollte – dank Sima und ihres Ehemanns aber jetzt selbst am Pranger steht.
Simas "Love Affair" sorgt für Aufregung in SPÖ
Da FPÖ-Chef Strache den MA-48-Chef auch „als Lebensgefährten der Stadträtin Sima“ outete, ist in der Wiener SPÖ auch wegen Simas „Love Affair“ die Aufregung groß.
Ein hochrangiger SPÖ-Insider: „Juristisch ist das alles kein Problem – Frau Sima kann zusammenleben mit wem sie will, auch mit einem direkt Untergebenen. Politisch aber ist die Optik nicht gut, wenn eine Stadträtin mit einem Magistrats-Leiter zusammenlebt, den sie laut Stadtordnung kontrollieren sollte. Politisch korrekt wäre es, wenn sie die politische Verantwortung für die MA 48 abgeben würde. Dem neuen Bürgermeister war diese heikle Optik und Situation offenbar nicht bekannt oder bewusst.“
FPÖ-Vizebürgermeister: "Das ist zutiefst ungustiös"
Die FPÖ fordert bereits den Sima-Rücktritt: „Diese Verbindung war für mich immer schon inakzeptabel und politisch zutiefst ungustiös. Thon oder Sima – einer der beiden muss schleunigst gehen!“, tobt FPÖ-Vizebürgermeister Dominik Nepp.
Tatsächlich rückt Sima mit ihrer „Love Affair“ und der politischen Aufregung um die Zustände in der MA 48 ins Zentrum der politischen Kritik. Und das möglicherweise kurz vor dem Beginn eines Wahlkampfs.