Am Montag trafen Stadler und Strache vor Gericht aufeinander.
Wie ein schlechtes Drehbuch liest sich die Story um die Paintball-Fotos von Heinz-Christian Strache: In einem Hinterzimmer eines Chinesen im dritten Bezirk soll Ex-FPÖ-Mann Ewald Stadler den Stache-Vertrauten Johannes Gudenus jr. 2006 mit jenen „Paintball“-Fotos konfrontiert haben, auf denen FPÖ-Chef Heinz-Chistian Strache zu sehen ist. Botschaft, so Gudenus am Montag vor Gericht: Die Fotos werden veröffentlicht, wenn es keine weiteren Förderungen für die Freiheitliche Akademie gibt. Stadler war deren Vorsitzender.
Strache zu Fotos: "Habe mir nichts vorzuwerfen"
Strache bestätigte diese Version am Montag bei seiner Zeugeneinvernahme am Wiener Straflandesgericht: „Das war der Versuch, mich zu Fall zu bringen.“ Es habe schon länger „Spannungen“ in der FPÖ gegeben, die eskalierten, als Stadler einen Kredit der Akademie für die Partei verweigerte. Strache zu seiner Reaktion, nachdem ihm Gudenus die Drohungen überbrachte: „Da bin ich emotional geworden.“ Er habe sich aber nicht erpressen lassen, denn: „Ich habe mir nichts vorzuwerfen.“ Zusätzlich zu den belastenden Fotos habe Stadler Strache auch Drogenkonsum vorgeworfen. Strache: „Besonders absurd.“ Von einer Anzeige sah die FPÖ damals ab, weil Stadler kurz darauf die Partei verließ.
Stadler bestreitet die Vorwürfe, er sei nicht einmal bei dem Chinesen gewesen. Für ihn, der wegen Nötigung vor Gericht steht, gilt die Unschuldsvermutung. Heute und morgen werden weitere Zeugen befragt.
D. Knob