Der Bruderkrieg zwischen HC Strache und der FPÖ eskaliert: Jetzt sollen Gegner des Ex-Vizekanzlers mit Details aus dem Strafakt drohen. Inklusive: Strache hätte einen Nachhilfelehrer mit Parteigeld bezahlt.
Das Schlammcatchen bei den Freiheitlichen dürfte nun besonders brutal werden: Kaum hat Heinz-Christian Strache von einem möglichen Comeback gesprochen und sich mit Frank Stronach - einem möglichen Finanzier für die "Liste Strache" - getroffen, schlägt das "blaue Imperium" zurück: So wird in der FPÖ nun kolportiert, dass ein prominentes Mitglied ihn allein für die Parteikrise verantwortlich mache. Das Mitglied wolle jetzt eine harte Abrechnung mit ihm. Dazu hätte es auch ausreichend Munition: In seinem Tresor lägen "geheime Akten" über Strache . . .
Harte Details aus dem Strafakt
Und wie ÖSTERREICH erfahren hat, haben Gegner des Ex-Vizekanzlers tatsächlich "Material", das für Strache politisch toxisch wirken könnte: So seien hochbrisante Seiten aus dem Strafakt zu den Spesenvorwürfen gegen Strache bereits im Umlauf. Darin enthalten: zahlreiche Schilderungen der beiden anderen Tatverdächtigen, Bodyguard R. und Buchhaltungs-Beauftragte S., sowie für Heinz-Christian Strache belastende Belege. Allerdings könnten diese Belege von Sicherheitschef und Bodyguard R., der auch im Ibiza-Krimi als mutmaßlicher Mittäter von Anwalt M. gilt, gefälscht worden sein.
Parteigeld für Falschparken & Nachhilfe?
Und diese möglicherweise verfälschten Belege für Ausgaben mit Partei- und Steuergeld könnten politische Nuklearwaffen im Krieg zwischen Gegner des Ex-Vizekanzlers kontra Strache sein, erfuhr ÖSTERREICH: So sei nach diesen Belegen, deren Echtheit von ÖSTERREICH bisher nicht überprüft werden konnte, auch der Nachhilfelehrer von Straches Sohn T. bezahlt worden. Auch eine Abrechnung für die Reparatur des privaten Whirlpools sei dabei, Dutzende Rechnungen von Abendessen in Wiener Nobel-Restaurants, seitenweise kopierte Strafzettel für Falschparken und auch die bereits gerüchteweise bekannte 500-€-Rechnung des exklusiven Mode-Shops Gucci.
Das prominente FPÖ-Mitglied soll aus den "Fehlern mit Haider gelernt haben", behauptet ein FPÖ-Stratege. Als Jörg Haider sich 2005 von der FPÖ abgespalten hatte, sollen die Freiheitlichen wenig bis nichts gegen Haider in der Hand gehabt haben.
Haben auch die Wiener belastendes Material?
Offenbar rüsten sich die Blauen aber auch für eine Schlammschlacht im Umfeld der Wien-Wahl 2020, falls der über sich selbst gestürzte Ex-FPÖ-Vizekanzler bei der Wien-Wahl antreten sollte. Auch Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp habe "einiges gegen Strache in der Schublade", behaupten zumindest Blaue.
Allerdings wisse auch Heinz-Christian Strache "sehr viel" über Dominik Nepp und dessen Ausgaben, hörte ÖSTERREICH aus dem Umfeld des Ex-Vizekanzlers . . .