Hinter den Kulissen gibt es einen dramatischen Wettlauf um Impfung gegen Coronavirus.
Die USA, China und Europa liefern sich bereits ein massives Wettrennen um einen Impfstoff gegen das Coronavirus. Ein dramatischer Kampf, der auch die heimische Regierung erfasst hat. Während Kanzler Sebastian Kurz aktiv in das Rennen um einen Impfstoff für jeden Österreicher einsteigen will, setzt Gesundheitsminister Rudolf Anschober auf ein koordiniertes EU-Vorgehen. Deutschland, Frankreich, Italien und die Niederlande haben sich jedenfalls bereits zusammengeschlossen und sich einen – derzeit noch nicht existenten – Impfstoff für 400 Millionen Menschen beim britisch-schwedischen Pharmakonzern AstraZeneca gesichert. Insgesamt leben freilich knapp 500 Millionen in der EU. Im Gesundheitsministerium kommentiert man diese Impf-Allianz als „Vorteil für alle EU-Mitgliedsstaaten und damit auch für Österreich“.
Hinter den Kulissen sieht man das im Kanzleramt angesichts der im März bestandenen Dramen um ausreichend Schutzausrüstung allerdings weniger entspannt.
Kurz setzt dabei aber offenbar auf seine persönliche Achse zu Deutschlands Gesundheitsminister Jens Spahn. Denn dieser verlässt sich auch nicht nur auf die Viererallianz und die EU: Neben dem Einkauf bei AstraZeneca ist Deutschland nun mit 300 Millionen Euro beim Biotech-Unternehmen Curevac – an dem auch die USA großes Interesse zeigten – eingestiegen. Auch diese Firma sucht derzeit nach einem Wirkstoff gegen das Coronavirus. Spahn meinte, dass sich „mehrere Länder bereits Präparate“ gesichert hätten. Daher müsse jetzt auch Deutschland nachziehen.
Anti-Corona-Impfstoff wertvollstes Gut der Welt
Investition. Immerhin könne erst ein Impfstoff die Coronavirus-Pandemie, die in China gerade wieder losgeht, stoppen. Daher investiert Berlin nun doppelgleisig. Im Kanzleramt will man sowohl mit Deutschland als auch mit der EU im Geschäft bleiben.
Isabelle Daniel