Nach einem offenen ''Wut-Brief'' der Unternehmerin Pia Bundy an den Kanzler, bietet Finanzminister Blümel persönlich seine Hilfe an.
"Wir haben uns eindeutig gegen Entlassungen und für die Sicherung von 240 Arbeitsplätzen entschieden", schrieb Pia Bundy, die Gesellschafterin der Bundy Bundy GmbH, an Sebastian Kurz. Ihre Kritik an der aktuellen Situation fiel deftig aus: "Unser Familienunternehmen, das seit 100 Jahren existiert, ist bald Geschichte, nur weil unsere Hausbank auch für die restlichen, nicht durch den Staat aufgebrachten Garantien für den AWS-Überbrückungskredit weitere Haftung von den Eigentümern verlangt. Wir haben aber ohnehin schon alle Reserven aktiviert."
Pia Bundy stellt dem Kanzler dann folgende Fragen: "Wie soll sich das alles ausgehen? Wir müssen die Liquidität ja in den nächsten Monaten aufbringen - nur wie, wenn die Banken die kooperieren?" Die Gesellschafterin ist verzweifelt: "Fakt ist, dass wir seit dem 16. März einen Einnahmeausfall von 100 Prozent haben. Gleichzeitig laufen 100 Prozent der Lohn- und Infrastruktur-Kosten weiter. Die Performance der Bundesregierung in dieser schwierigen Zeit ist sehr gut, aber in der Realität ist es einfach anders als dargestellt."
Jetzt bietet Finanzminister persönlich Hilfe an
Inzwischen hat das Bundeskanzleramt reagiert. Wie oe24 erfuhr, meldete sich Finanzminister Blümel persönlich bei Pia Bundy. In einem Telefonat schilderte die Unternehmerin ihre verzweifelte Situation – Blümel bot ihr daraufhin seine Hilfe an.Auch Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck schenkte Bundy ein offenes Ohr. Der Finanzminister stehe derzeit in Kontakt mit mehreren, durch die Coronavirus-Situation betroffenen, Unternehmen, hieß es gegenüber oe24. Über eine "Nachschärfung" des Härtefonds werde diskutiert. Wie es nun mit dem langjährigen Familienunternehmen "Bundy Bundy" weitergeht bleibt zunächst offen.