Die Parteibasis solle über eine Rückkehr des Ex-FPÖ-Chefs entscheiden.
"Parteibasis soll entscheiden"
Wiener FPÖ kann Strache-Aussagen zu Comeback "nicht nachvollziehen"
Der Landesparteisekretär kündigte an, dass die Partei weiterhin ihrer Linie in der Causa treu bleiben wird: "Wir müssen abwarten, was die Ermittlungen ergeben." Dann werde die Situation bewertet: "Eine Aufhebung der Suspendierung Straches käme nur infrage, wenn an den Vorwürfen nichts dran ist."
Kickl über Strache: "Ausschluss auf Knopfdruck"
oe24.TV: Diese Whats-App-Chats von Strache, die jetzt aufgetaucht sind, werfen kein gutes Bild auf die FPÖ. Das können Sie ja wohl nicht bestreiten …
Herbert Kickl: Vorweg eines: Strache ist jemand, den man – salopp formuliert – vielleicht als kommunikativ inkontinent bezeichnen könnte. Für ihn war das Handy so etwas Ähnliches wie ein Notizblock. Das ist etwas anderes, als wenn sich Leute gezielt Nachrichten schicken. Es sind ja, wie ich hörte, auch andere Handys beschlagnahmt worden. Die Ermittlungsbehörden werden sich das alles anschauen. Ich glaube vom grundsätzlichen Ansatz her, dass es bei all diesen Vorwürfen sehr gute Gegenargumente gibt und das alles im Nichts verlaufen wird.
oe24.TV: Kann die FPÖ diesen langen Schatten des Strache überhaupt hinter sich lassen?
Kickl: Es gibt, was mich betrifft, eine Nicht-Kommunikation. Wir haben nichts mehr miteinander zu tun, es ist ein Verhältnis der Gleichgültigkeit. Das Kapitel Strache ist politisch abgeschlossen und die FPÖ wird es auch weiterhin geben. So wie damals viele gesagt haben, dass nach dem Bruch mit Jörg Haider die FPÖ den Bach hinuntergehen wird, so gibt es jetzt wieder welche, die so etwas behaupten. Aber die FPÖ mit ihrer neuen Führung wird sie Lügen strafen.
oe24.TV: Ein Parteiausschluss steht nicht mehr im Raum?
Kickl: Der steht immer im Raum. Wenn es zu parteischädigenden Vorgehensweisen kommt, und das wird die Wiener FPÖ entsprechend beobachten, dann wird auf den Knopf gedrückt und der Ausschluss ist da.
oe24.TV: Zu den Koalitionsverhandlungen: Türkis-Grün ist Ihnen wohl ein Graus?
Kickl: Ich glaube, das ist auch weiten Teilen der Bevölkerung ein Graus. Der Einzige, der hier offensichtlich kein Kostverächter ist, das ist Sebastian Kurz. Er sagte ja, dass es mit den Grünen sehr viele Kompromisse brauchen wird. Dem gegenüber steht das Angebot der FPÖ. Da braucht man eigentlich nur einen Kompromiss. Und der heißt: Das Innenressort darf nicht in schwarze Hände gehen. Der Rest ist genau diese Fortsetzung der Mitte-rechts-Politik, die Kurz versprochen hat.
oe24.TV: Sie beharren darauf, wenn es eine Koalition geben soll, wollen Sie das BMI?
Kickl: Das ist eine Bedingung, die kennt die ÖVP. Wenn sie das akzeptiert, können wir ins Gespräch kommen.