ÖVP-FPÖ-Koalition wird beliebter – mehr als ein Drittel will Türkis-Blau zurück.
Sie ist im Mai krachend gescheitert. Seitdem streiten ÖVP und FPÖ darum, wer das Innenministerium bekommt – und ob Herbert Kickl jemals wieder an die Spitze der Polizei zurückkehren kann.
Türkis-Blau legte gleich um 6 Prozentpunkte zu
Und doch ist eine Zusammenarbeit von ÖVP und FPÖ derzeit die beliebtesten Regierungsform. In der brandaktuellen ÖSTERREICH-Umfrage (Research Affairs, 502 Interviews von 25. bis 31. Juli, maximale Schwankungsbreite 4,5 %) sagen 32 %, sie würden nach der Wahl am liebsten von einer Koalition aus ÖVP und FPÖ regiert werden. Das ist insofern bemerkenswert, als noch vor einer Woche „nur“ 26 % für Türkis-Blau waren – die alte Koalition hat also gleich um sechs Prozentpunkte zugelegt!
Auf Platz 2 kommt demnach der „Dreier“ von SPÖ, Grünen und Neos – diese Koalition hat aber den Nachteil, dass sie laut aktueller Umfrage keine Mehrheit hätte. 13 % sind indes für eine Koalition aus ÖVP, Grünen und Neos – diese Variante wäre so stark, dass sie auch tatsächlich regieren könnte.
Koalitionen: Was für eine Regierung hätten Sie gern?
Sonntagsfrage
In der Sonntagfrage bleibt die ÖVP bei 36 %, kann also den türkisen Sinkflug stoppen, der nach dem Schredder-Skandal einsetzte. Damit liegen die Türkisen aber immer noch mehr als deutlich vor der SPÖ: Unglaubliche 14 Prozentpunkte trennen Pamela Rendi-Wagner derzeit von Platz 1. Dafür hat die SPÖ bereits die FPÖ im Nacken: Mit 20 % ist Norbert Hofers Truppe bereits auf zwei Prozentpunkte an Rendi herangerobbt. Die Grünen verlieren erstmals seit ihrem Höhenflug bei der EU-Wahl wieder leicht, und zwar einen Punkt an die Neos.
Die Schredder-Affäre hinterlässt indes umfragemäßig auch bei Sebastian Kurz selbst Spuren. Aktuell kommt Kurz bei der traditionellen Kanzlerfrage („Wen würden Sie direkt zum Bundeskanzler wählen?“) auf 44 % – das sind um 2 Prozentpunkte weniger als vor zwei Wochen. Allerdings ist der Vorsprung auf die Verfolger weiter bequem.
Schlimm läuft es für Rendi-Wagner: Hofer liegt in der Kanzlerfrage bereits vier Punkte vor ihr – da kündigt sich ein heftiges Gefecht Rot gegen Blau um Platz 2 an.
Sonntagsfrage: Welche Partei werden Sie wählen?
Kanzlerfrage: Leichter Rückgang für Kurz
Drei Viertel gegen Innenminister Kickl
Herbert Kickl ist in aller Munde – weder VP-Chef Sebastian Kurz noch Bundespräsident Alexander Van der Bellen wollen ihn wieder als Innenminister. Sie haben da die Bevölkerung hinter sich: 75 % der Bevölkerung sind derzeit dagegen, dass der FPÖ-Politiker zurück ins Innenministerium kommt. Eine klare Sache also.
Allerdings: 78 % der FPÖ-Wähler halten zu ihrem Idol und wollen ihn weiterhin als obersten Chef von Polizei und Fremdenbehörden.