Das gab's noch nie

Vorzugsstimmen: Kurz hat mehr als alle Parteichefs zusammen

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ÖVP-Chef Sebastian Kurz räumte auch bei den Vorzugsstimmen voll ab.

Kurz ist derzeit der mächtigste Politiker – die Wählerinnen und Wähler gaben dem ÖVP-Chef am vergangenen Sonntag einen enormen Vertrauensvorschuss: Laut dem bisher veröffentlichten Zwischenstand in sieben Ländern (Wien und das Burgenland fehlen) führt Kurz mit 129.532 Vorzugsstimmen. FPÖ-Klubchef Herbert Kickl kommt auf 58.158. Kurz hat damit mehr Vorzugsstimmen als alle anderen Parteichefs zusammen.

Fast die Hälfte seiner Stimmen lukrierte Kurz mit 61.339 Stimmen allein in NÖ, dahinter kommen Tirol (19.605) und OÖ (14.199). Da er allein mit den bisher erreichten 129.532 die Hürde von 7 % der ÖVP-Stimmen übersprungen hat, wäre Kurz vorgereiht worden – er ist aber ohnehin Erster.

Kickl vorn

Eher unangenehm ist der Wahlausgang für FPÖ-Chef Norbert Hofer: Denn Klubchef Herbert Kickl erreichte die meisten Vorzugsstimmen der Freiheitlichen – und zwar knapp 60.000. Hofer hatte jedoch bereits tags zuvor beklagt, dass eine erkleckliche Anzahl seiner Vorzugsstimmen ungültig sei, weil es auf der freiheitlichen Bundesliste noch einen Kandidaten mit demselben Familiennamen gibt. Unter ferner liefen übrigens SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner mit nur 12.911.

Hofer Kickl
© APA/FOTOKERSCHI.AT/WERNER KERSCHBAUMMAYR

Doch den eigentlichen Sieg feierte Kurz bei den Parteistimmen: Die ÖVP bekam mehr Stimmen als die Zweit- und Drittplatzierten, also SPÖ und FPÖ, zusammen. Und zwar um genau 4.883 Stimmen mehr. Konkret wurden die Türkisen am vergangenen Sonntag von 1.789.417 (37,5 Prozent) der Österreicher angekreuzt. 1.011.868 – das sind 21,2 % – gaben ihre Stimme der SPÖ, und nur 772.666 (16,2 %) wählten diesmal die FPÖ.

TOP 6: Vorzugs-Stimmen

1. Sebstian Kurz 129.532 Stimmen

2. Herbert Kickl 58.158 Stimmen

3. Norbert Hofer 23.620 Stimmen

4. Werner Kogler 16.086 Stimmen

5. P. Rendi-Wagner 12.911 Stimmen

6. B. Meinl-Reisinger 8.576 Stimmen

Neues Parlament: Weiblicher und viel jünger als bisher

70 von 183 Abgeordneten werden im neuen ­Nationalrat Frauen sein – das ist ein Anteil von 38,3 %. Spitzenreiter sind bei Weitem die Grünen (58  %), die sogar ein kleines Männerdefizit haben. Die SPÖ kommt auf einen Frauenanteil von 48 %. Alle anderen Parteien verlieren den Frauenbonus bei der Klubförderung. Die Neos kommen auf 40 %, die ÖVP auf 38 % und die FPÖ gar nur auf 15 %. Im neuen Parlament sitzen auch viele Junge, der Jüngste ist Yannick Shetty (Neos) mit 24 Jahren.

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