200 Teilnehmer demonstrierten gegen die Abschiebung von zwei Nigerianern.
Jene zwei Nigerianer, die bei einem Fußballtraining des FC Sans Papiers in Wien Hernals festgenommen worden waren, sind am Dienstag aufgrund negativer Asylbescheide zusammen mit 19 anderen Personen abgeschoben worden. Das erklärte der Direktor der Bundespolizeidirektion Schwechat, Leo Lauber. Rund 35 Personen protestierten beim Flughafen Wien-Schwechat friedlich dagegen.
Demo am Nachmittag
Die Abschaffung von Abschiebungen - das haben
am Dienstagnachmittag Demonstranten in Wien gefordert. Rund 200 Aktivisten
trafen sich, um aus aktuellen Anlass gegen die Abschiebung zweier Asylwerber
aus Nigeria, die am vergangenen Donnerstag in Schubhaft genommen worden
waren, zu protestieren. Di-Tutu Bukasa, Vereinsobmann des FC Sans Papiers,
wo die beiden gespielt hatten, deponierte beim Asylgerichtshof seine
Forderung nach dem Bleiberecht für die Betroffenen. Die Demo löste sich kurz
nach 15.00 Uhr auf.
Treffpunkt für die Teilnehmer war das Polizeianhaltezentrum (PAZ) Roßauer Lände, wo sie mit Transparenten den Verkehr blockierten. Von dort ging es dann in Richtung Schwedenplatz, weiter über den Ring zum Schwarzenbergplatz und dann in Richtung Laxenburger Straße zum Asylgerichtshof. Die Demonstranten forderten auf ihren Plakaten "Solidarität" sowie die Abschaffung von Abschiebungen. "No border. No nation. Stop deportation" riefen sie unter anderem. Bei der Behörde angekommen, hinterließ man die Forderung nach dem Bleiberecht für die Betroffenen, erklärte Bukasa.
42 Personen festgenommen
Hintergrund der Aktion war die geplante
Abschiebung von zwei Nigerianern, die am Donnerstag bei einem
Fußballtraining des FC Sans Papiers in Wien Hernals festgenommen worden
waren. In Folge hatten spontan rund 250 Demonstranten am Hernalser Gürtel
gegen die Überstellung eines der Männer vom PAZ Hernals ins PAZ Roßauer
Lände protestiert. Die Versammlung am Gürtel wurde von der Exekutive
aufgelöst, 42 Personen wurden dabei vorläufig festgenommen.
Kundgebungen auch am Mittwoch
Auch am Mittwoch ist eine
Kundgebung in Wien geplant. Als "zynisch" hat der
Grünen-Justizsprecher Albert Steinhauser die geplante Abschiebung
ausgerechnet einen Tag vor dem Gedenktag gegen Gewalt und Rassismus
bezeichnet. Er kritisierte in einer Aussendung das Vorgehen der Polizei und
ortet Diskriminierung: "Rechtsberater werden im Kreis geschickt,
verspätet zugelassen und Informationen mutwillig vorenthalten."
Solidarisch zeigte sich auch das Österreichische Autorennationalteam. "Wir protestieren mit allem Nachdruck gegen das polizeiliche Vorgehen gegen den FC Sans Papiers und fordern die Rücknahme aller bereits in Gang gesetzten Maßnahmen ebenso wie die Garantie keiner neuerlichen solchen Einsätze auf österreichischen Fußballplätzen", hieß es unter anderem in einer Aussendung.