Nach den GR-Wahlen freut sich ÖVP-Chef Pröll und ermahnt den "hypernervösen" Landes-SPÖ-Chef Voves.
Mit stolz geschwellter Brust sind ÖVP-Obmann Josef Pröll und sein Generalsekretär Fritz Kaltenegger am Montag zur Pressekonferenz erschienen. Die beiden letzten Wochenenden und damit die Gemeinderatswahlen gerade in der Steiermark boten Anlass zur Freude, so Pröll. Er verwies auf die Erfolge der Schwarzen in SPÖ-Hochburgen, forderte gleichzeitig aber Ruhe in der Bundespolitik, um gemeinsam für Österreich arbeiten zu können.
Mahnung an "hypernervösen" Voves
"Ich hoffe,
dass Ruhe in die Bundespolitik kommen soll und wird, um gemeinsam für
Österreich zu arbeiten, gerade in diesem Schlüsseljahr 2010",
forderte Pröll. In Richtung des steirischen SPÖ-Chefs Franz Voves meinte der
Vizekanzler: Es sei nun nicht die Zeit, "hypernervös"
aus der Steiermark auf
die Bundesebene zu schießen. "Wir haben Ruhe, Arbeitswillen
und Zusammenarbeit notwendig", so Pröll. Das Klima in der Koalition
bezeichnete er jedenfalls als "nicht schlecht". Durch derartige
Aussagen dürfe es aber nicht "verdorben" werden. Davon würde
lediglich die FPÖ profitieren, meinte der ÖVP-Chef.
"Wir gewinnen, während andere verlieren"
"Die
ÖVP gewinnt, während andere verlieren", stellte der
Vizekanzler fest. Er zeigte sich darüber erfreut, dass es gelungen sei, die
Parteibasis noch zu verbreitern. "Wir sind die Bürgermeisterpartei
Österreichs. Das wird uns auch künftig stark machen", so
Pröll in Richtung der bevorstehenden Landtagswahlen. Dass man mit dem
gestrigen Wahlergebnis den Landeshauptmann in der Steiermark bereits in der
Tasche hat, glaubt er aber "definitiv nicht": "Das gibt Mut
und Kraft. Es ist aber nichts entschieden." Der Wähler habe gesehen,
dass die ÖVP den Kurs klar hält und das Land besser aus der Krise
herausführen kann als andere, meinte Pröll.
"Abstand zu SPÖ noch nie so groß"
"Wer
näher beim Bürger ist, ist erfolgreicher bei Wahlen",
erklärte Kaltenegger die Gründe des Wahlerfolgs. Das Ergebnis in der
Steiermark sei "besonders beeindruckend". So sei etwa der Abstand
zwischen ÖVP und SPÖ noch nie so groß gewesen: "Die
Aufholjagd für die Landtagswahl ist damit eröffnet." Zum
Abschneiden der Freiheitlichen stellte er fest: "Der Lack von HC
Strache ist ab."
Menschen verstehen "vernünftige Maßnahmen"
Die
ÖVP habe mit Wirtschaftskompetenz und Arbeitspolitik punkten können. Dass
sich die Steuerdebatte nicht negativ auf das VP-Ergebnis ausgewirkt hat,
erklärte Pröll so: "Das zeigt, dass die Menschen sehr wohl
verstanden haben, dass das Land in Balance zu halten ist und es notwendig
ist, vernünftige Maßnahmen zu diskutieren."
Zur FPÖ meinte der Vizekanzler: "Je näher es zum Menschen geht, je direkter der Wahlkampf ist, desto schwächer ist die FPÖ. Unsere Stärke liegt im direkten Kontakt zu den Menschen." Mehr Frauen und viele junge Bürgermeister seien nun im Amt: "Das sind Themen, die uns stolz machen." Auf Erfolgskurs sehen sich die Schwarzen auch in "Arbeiterhochburgen". In der Steiermark sei es laut Kaltenegger zudem erstmals gelungen "direkt" von SP-Verlusten zu profitieren.