Sonntagsfrage
Absturz: ÖVP im Umfrage-Keller
07.01.2017
Strache mit 34 % top – Kern besser als »Django«
Wäre heute Sonntag eine Nationalratswahl, die FPÖ von Heinz-Christian Strache würde sie locker gewinnen. In der aktuellen Research-Affairs-Umfrage für ÖSTERREICH (500 Interviews vom 3. 1. –5. 1. 2017) käme die FPÖ auf 34 Prozent. Das ist Platz 1, auch wenn die Strache-Partei einen Punkt im Vergleich zum Dezember 2016 verliert. Die SPÖ legt einen Punkt auf 27 % zu. Nicht gut geht es der ÖVP: Sie bleibt bei 18 %, bei einer Wahl wäre das historischer Tiefstand.
„Welche Partei würden Sie bei einer Nationalratswahl wählen?“
ÖVP ist mit Personal- Debatten beschäftigt
Doch warum geht es den Schwarzen so schlecht? Research-Affairs-Chefin Sabine Beinschab: „Die ÖVP hat mit Abschaffung der kalten Progression oder Arbeitszeitflexibilisierung keine schlechten Themen. Allerdings ist sie zu sehr mit Personaldebatten beschäftigt.“ Man wisse nicht einmal, wer bei der nächsten Wahl antreten werde.
Tatsächlich hat der amtierende Parteichef Mitterlehner einen schweren Stand. ÖSTERREICH stellt „Django“ auf den Umfrage-Prüfstand:
Kanzlerfrage: „Welchen Parteichef würden Sie direkt zum Bundeskanzler wählen?“ – Kern liegt klar vor Strache und Mitterlehner.
■ Im direkten Vergleich mit SPÖ-Kanzler Kern wird Mitterlehner in jeder Kategorie geschlagen: Kern sei demnach sympathischer, kompetenter. 45 % sagen, der SPÖ-Chef sitze fest im Sattel, bei Mitterlehner sind das nur 13 %. 57 % sehen Kern als nächsten Spitzenkandidaten, Mitterlehner nur 14 %. Eine Kanzlerwahl entschiede Kern mit 47 zu 12 % für sich.
■ Spitzenkandidat: Gleich 61 % sagen, Außenminister Sebastian Kurz soll als ÖVP-Spitzenkandidat in die nächste Wahl gehen. Für Mitterlehner sind nur 9 %.
■ Wechsel. Und: 61 % sagen, ein Wechsel zu Kurz hätte positive Auswirkungen auf das Ansehen der ÖVP.
Research Affairs analysiert: ›VP würde von Kurz-Wechsel profitieren‹
ÖSTERREICH: Warum liegt die FPÖ so stabil vorne?
Sabine Beinschab: Die FPÖ hat leicht verloren – das könnte mit dem Konflikt zwischen Parteichef Strache und ORF-Moderator Armin Wolf zu tun haben, bei dem Strache nicht sehr kompetent aussah. Dass die FPÖ so gut liegt, liegt an der Schwäche der Koalition.
ÖSTERREICH: Aber die SPÖ konnte etwas zulegen.
Beinschab: Sie hat sich von der CETA-Diskussion erholt, Kanzler Kern konnte zuletzt mit Themen wie dem Pensions-Hunderter punkten.
ÖSTERREICH: Und die ÖVP?
Beinschab: Die ÖVP hat mit Abschaffung der kalten Progression oder Arbeitszeitflexibilisierung gute Themen. Aber sie ist mit Personaldebatten beschäftigt und liegt deshalb auf einem – man muss es so sagen – historischen Tiefstand.
Österreich: Wie sehr könnte ihr ein Wechsel zu Sebastian Kurz helfen?