Parteitag

Ackerl zum SPÖ-OÖ-Chef gewählt

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Faymann appelliert an Solidarität und sagt Unterstützung zu.

Die oberösterreichische SPÖ hat sich nach einer schmerzlichen Niederlage bei der Landtagswahl am 27. September mit einem außerordentlichen Parteitag am Samstag in Wels neu aufgestellt Formuliertes Ziel ist, dass ein "großes neues Bild" entworfen werden soll. Als Nachfolger des zurückgetretenen Erich Haider ist Josef Ackerl auf dem Parteitag zum neuen Landesparteichef gewählt worden. Der Bundesvorsitzende Bundeskanzler Werner Faymann appellierte zu Beginn an die Solidarität innerhalb der Partei und sagte seinen oberösterreichischen Parteifreunden seine volle Unterstützung zu.

Zustimmung
Ackerl wurde mit 93,6 Prozent zum Landesvorsitzenden der SPÖ Oberösterreich gewählt. Er hatte seit dem Rücktritt von Erich Haider nach der Schlappe bei der Landtagswahl am 27. September als geschäftsführender Vorsitzender die Partei geleitet. Unter Ackerls neun Stellvertretern waren einige, die jeweils mehr Zustimmung als er bekamen. So wie schon zuvor bei der Wahl des Parteivorstandes stach auch hier ein Kandidat mit 100 Prozent hervor - der AK-Präsident und ÖGB-Landesvorsitzende Johann Kalliauer.

Parteitag
Der betont schlicht gehaltene Parteitag mit 277 registrierten Delegierten fand in einer ebenso gestalteten Messehalle in Wels statt und drückte auch den Sparkurs aus, den die Partei nach dem jüngsten Wahlergebnis derzeit fahren muss. Bei der Landtagswahl sind die Sozialdemokraten um 13,38 Prozentpunkte auf knapp 25 Prozent gefallen. Der Landesvorsitzende Landeshauptmannstellvertreter Erich Haider ist abgelöst worden. Ihm folgte als geschäftsführender Vorsitzender Josef Ackerl nach, der mit seiner heutigen Wahl auch einen Reformprozess einleiten soll.

Kanzler spricht
Faymann betonte, er komme gerne nach Oberösterreich, weil er immer das Gefühl habe, zu Freunden zu kommen. Die Sozialdemokratie sei stark durch Solidarität. "Freunde braucht man nicht, wenn alles gut geht, sondern Freunde erkennt man dann, wenn es etwas härter zugeht", stellte Faymann fest. Aber Solidarität, von der nur gesprochen, die aber nicht gelebt werde, sei nichts wert. Die Menschen würden das sehr genau beobachten, machte der Vorsitzende aufmerksam.

Dank an Haider
Er dankte auch dem zurückgetretenen Vorsitzenden Haider für seine ebenso kritische wie aufrichtige Haltung und später unter großem Applaus der Delegierten noch einmal ganz ausdrücklich für seine Arbeit. Haider betonte in seiner Abschiedsrede, "die Menschen können sich auf die Sozialdemokratie verlassen und sind bei Euch gut aufgehoben". Zum neuen Landesvorsitzenden Josef Ackerl stellte Faymann fest, ihn kenne er schon lange. Er sei sehr erfahren und werde mithelfen, die Organisation einig und stark zu machen und ihr politisches Profil zu geben.

Faymann betonte, wenn die Sozialdemokraten in Europa nicht dagegenhalten, würden nach der Krise die Falschen übrig bleiben. Oberstes Ziel sei die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. Die Krise sei nicht dann vorbei, wenn die Aktienkurse steigen, sondern erst wenn es am Arbeitsmarkt wieder aufwärts gehe. Das wünsche er auch der oberösterreichischen Partei, die er als eine der bedeutensten Landesorganisationen lobte. "Deshalb bin ich auch da. Ich halte zu Euch, ihr könnt Euch auf mich verlassen", sagte Faymann.

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