Kreml auf der Jagd

3 Österreicher auf der Fahndungsliste von Putin

16.02.2024

Der Schock ist groß: Hunderte westliche Politiker stehen auf der russischen Fahndungsliste, auch Unternehmer oder Kämpfer auf Seiten der Ukraine. oe24 hat auch drei Österreicher auf Putins Liste entdeckt.  

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© oe24
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Russland fahndet nach zahlreichen westlichen Politikern, Unternehmern, Journalisten und Privatpersonen. Das zeigt eine Analyse der Fahndungsliste des russischen Innenministeriums durch das unabhängige russische Exil-Nachrichtenportal "Mediazona".

Recherchen von oe24 zeigen jetzt, dass auf der Liste auch drei österreichische Staatsbürger stehen. Sie schweben in höchster Gefahr. Falls sie russischen Boden betreten sollten, würden sie sofort verhaftet werden. Was ihnen vorgeworfen wird, hat Moskaus Innenministerium nicht angeben - sie sind aber zur Fahndung ausgeschrieben so wie rund 96.000 andere Menschen.

Ein Drittel der rund 96.000 Gesuchten sind russische Staatsbürger

Mediazona veröffentlichte eigenen Angaben zufolge die vollständige Fahndungsliste auf seiner Webseite. Die Liste umfasst rund 96.000 Namen inklusive Geburtsdatum und Nationalität. Etwa ein Drittel der Einträge bezieht sich auf russische Staatsbürger, mehrere zehntausend weitere Gesuchte stammen aus osteuropäischen und zentralasiatischen Staaten. Rund 400 Personen sollen Söldner oder Kämpfer im ukrainischen Heer sein.

Österreicher auf der Liste: Einer ist 31 Jahre alt, die anderen 51 und 53 Jahre

Die Österreicher auf der russischen Fahndungsliste werden von oe24 nur mit Vornamen veröffentlicht.

Es handelt sich zum einen um Max, Jahrgang 1992. Warum so ein junger Mensch, der jetzt 31 Jahre alt sein dürfte oder gerade erst 32 Jahre alt geworden ist, sich auf der Fahndungsliste des russischen Innenministeriums befindet, gibt Grund zu Spekulationen. Er könnte sich als Kämpfer der Armee oder einem Söldnertrupp angeschlossen haben. Oder er wird als Aktivist verfolgt.

Als Zusatz steht bei Max eine Kategorie, die auf Deutsch übersetzt "Fischer Liste" bedeutet. Deren Bedeutung ist noch unklar.

Ebenfalls auf der Liste steht Bernhard, Jahrgang 1971. Auch bei diesem Eintrag ist nicht bekannt, welches Verbrechen ihm von den russischen Behörden vorgeworfen wird. Klar ist nur eines: Putins Schergen jagen ihn.

Der dritte Österreicher auf der Liste ist Christian, Jahrgang 1969. Auch bei ihm ist nicht weiter bekannt, als Vor- und Nachname, Jahrgang und Nationalität.

Außenministerium ist alarmiert und gleicht offizielle Informationen ab

Aus dem Außenministerium heißt es: "Die Prüfung, ob sich auf der im Internet zirkulierten russischen Fahndungsliste österreichische Staatsbürger befinden und der Abgleich mit den uns vorliegenden offiziellen Informationen, ist noch im Gange."

Sicherheitsbehörden und Innenministerium aktiv

"Wir stehen diesbezüglich mit den zuständigen österreichischen Sicherheitsbehörden und dem Innenministerium in Kontakt", heißt es aus dem Außenministerium auf oe24-Anfrage.

"Wir danken für Ihr Verständnis, das wir zu den uns bereits bekannten Personen aus datenschutzrechtlichen Gründen keine Auskunft erteilen dürfen."

Das Innenministerium bestätigt oe24, dass die Drähte gerade heiß laufen und man im Austausch mit internationalen Behörden ist. Klar ist auch: Wer für eine ausländische Armee oder in einem Söldnertrupp in der Ukraine kämpft (eine Möglichkeit, um auf der Liste zu landen), der verliert die österreichische Staatsbürgerschaft.

 


   

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