"Fehler passiert"
Attacke auf SPÖ und Silberstein-Methoden: Grüne rudern zurück
22.05.2024Nach Attacken auf den SPÖ-Spitzenkandidaten und dem Vorwurf der "Silberstein-Methoden" rudert die grüne Generalsekretärin jetzt heftig zurück.
Die grüne Generalsekretärin Olga Voglauer bediente sich am Mittwochvormittag in der grünen Verteidigungs-Pressekonferenz für Lena Schilling dem Begriff der "Silberstein-Methoden" und wollte damit SPÖ-EU-Spitzenkandidat Andreas Schieder belasten.
"Silberstein-Methoden"
"Ja, wir haben ein Problem, aber dieses Problem ist kampagnisiert", so Voglauer. Den Grünen schade dies, und Interesse daran habe die SPÖ - "das, was wir hier sehen, sind Silberstein-Methoden", befand sie in Anspielung auf das rote Dirty Campaigning im Nationalratswahlkampf 2017."Es gehen halt alle Gerüchte auf wenige Personen zurück, die der SPÖ zuzuordnen sind", meinte die Grüne Generalsekretärin. Voglauer erwähnte in der Pressekonferenz etwa, dass in der Causa immer wieder das frühere SPÖ-Mitglied Veronika Bohrn Mena vorkomme.
Zudem stellte Voglauer unter anderem eine Verbindung zwischen dem in der gesamten Causa auftauchenden Aktivisten Sebastian Bohrn Mena und dem roten EU-Spitzenkandidaten Andreas Schieder her, indem sie darauf verwies, dass beide in der SPÖ Penzing aktiv gewesen seien. Voglauer stellte schließlich auf mehrfache Nachfrage von Journalisten klar, dass sie dies nur zur Einordnung erwähnt habe und sie keine Beauftragung einer Kampagne durch die SPÖ-Führung sehe. Es seien aber die "Methoden, die wir seither (der Silberstein-Affäre, Anm.) kennen".
Wenige Stunden später tut Voglauer das Gesagte leid. Via X rudert sie in drei eilig herausgeschossenen Postings zurück.
Sie entschuldigt sich bei der SPÖ. Und bedauert den antisemitisch konnotierten Vorwurf der Silberstein-Methoden.
Hintergrund der - späten - Entschuldigung Voglauers dürfte sein, dass die SPÖ und Schieder ihr und den Grünen mit rechtlichen Schritten gedroht haben. Ganz freiwillig erfolgte die Entschuldigung laut Insidern also offenbar nicht.
SPÖ spricht von "Verschwörungstheorien"
Die SPÖ zeigte sich trotz der späteren Relativierungen empört: "Nachdem es die Grünen offenbar nicht schaffen, die Vorwürfe intern zu klären, setzen sie nun auf Verschwörungstheorien und Unterstellungen gegen andere", kritisierte SPÖ-Bundesgeschäftsführer Klaus Seltenheim in einer Aussendung. Die Grüne sollten "endlich für Aufklärung sorgen, statt immer aberwitzigere Verschwörungstheorien zu entwickeln". Man erwarte "eine Richtigstellung und Entschuldigung für diese unzulässige Entgleisung", betonte Seltenheim.