Landeschef Doskozil flog mit Frau und Co in die USA und nach Kanada. Der Steuerzahler blechte 100.000 €. Gibt es Konsequenzen? Im Landtag verweigerte Doskozil die Debatte, gegenüber oe24 ist man auf Tauchstation.
Im burgenländischen Landtag stand am Donnerstag die 100.000-Euro teure USA-Reise von Landeschef Hans Peter Doskozil samt Frau Julia und Entourage am Programm, oe24 berichtete . Die Luxus-Reise hat massives Interesse geweckt, viele Antworten fehlen aber noch.
"Doskozil verließ den Landtag"
"Zu Beginn der Debatte verließ Doskozil das Parlament, er wollte sich der Diskussion nicht stellen", schildert ein Parlamentarier gegenüber oe24. Zur Verteidigung der Luxus-Reise rückte Roland Fürst aus, der Klubobmann der SPÖ Burgenland.
Ehefrau hat "Kosten privat gezahlt"
Während der 57. Landtagssitzung sagte Fürst in Richtung ÖVP: "Sie schaffen es noch immer nicht klar darzulegen, dass die Privatkosten, die verursacht worden sind, von der Ehefrau vom Herrn Landeshauptmann privat gezahlt wurden, Kollege Fazekas. Nehmen Sie das jetzt endlich einmal zur Kenntnis. Die wurden privat bezahlt."
Reise war so luxuriös, weil es auch so "bei der vorhergegangen Reise gemacht wurde"
Außerdem sagte Fürst, dass eine Reise zu den Auslandsburgenländern so luxuriös ausgefallen ist, weil es immer schon so gewesen ist. Im Wortlaut: "Weil es natürlich so ist, wenn man einmal in fünf Jahren so etwas macht, dass man sich daran orientiert, was im Vorjahr oder was halt bei der vorhergegangen Reise gemacht wurde."
Kosten für Flug und Hotel klar, bei Restaurant-Essen nicht
Für Flüge und Hotels wurden die Kosten von Doskozils Ehefrau aliquot übernommen, bestätigt die ÖVP Burgenland die Aussage von Fürst. Allerdings ist das bei den Restaurant-Essen nicht eindeutig klar. Hier sei nicht ersichtlich, ob die Luxus-Essen in den Restaurants privat gezahlt worden seien.
Anfrage von oe24 zum Thema blieben von der SPÖ Burgenland unbeantwortet.
Konsequenzen unwahrscheinlich
Bereits im Vorjahr hat die ÖVP einen Misstrauensantrag gegen Doskozil eingebracht. Da die SPÖ aber die Mehrheit im burgenländischen Landtag hat, wurde dieser abgeschmettert. Man wolle trotzdem an der Sache dranbleiben, "auch wenn Doskozil nicht darüber reden will."
Nur 3 offizielle Termine während 8-tägiger Reise
Laut ÖVP absolvierte Doskozil auf der achttägigen Reise, wo er Auslandsburgenländer getroffen hat, nur drei offizielle Termine. Die Reise sei „großteils Privatvergnügen der Familie Doskozil“ gewesen, kritisierte Patrik Fazekas (ÖVP). Insgesamt kostete der Trip 100.000 Euro, davon 46.000 Euro für Flüge und Hotels.