Affären

Ex-Politiker zu Causa Schilling: "Lasse mich nicht diskreditieren"

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Der im Zuge eines Raufhandels in der Wiener Disco U4 zurückgetretene grüne Ex-Mandatar Clemens Stammler greift jetzt seine Parteispitze an.

Die Aufregung rund um Lena Schilling hört nicht auf, im Gegenteil. Nach Bekanntwerden der Vorwürfe gegen die grüne EU-Spitzenkandidatin meldet sich jetzt auf oe24 der frühere Grünen-Mandatar Clemens Stammler zu Wort - und richtet Vorwürfe auch gegen Klubobfrau Sigrid Maurer. Der Oberösterreicher musste im Oktober 2023 wegen eines Raufhandels zurücktreten, bei dem auch Schilling eine Rolle gespielt haben soll. Jetzt wirft er Maurer vor, ihn nicht ausreichend verteidigt zu haben, Schilling aber sehr wohl aus der Affäre herausgehalten zu haben.

Maurer Kogler

Klubobfrau Sigrid Maurer, Vizekanzler Werner Kogler und der oö. Landesrat Stefan Kaineder (Grüne) am 8. Mai 2024 in Wien. 

© APA/TOBIAS STEINMAURER
× Maurer Kogler

Was erst jetzt bekannt wurde: Schilling war mit Stammler befreundet – und sie soll jenem Journalisten, der von Stammler ja tatsächlich angegriffen wurde, von angeblichen Belästigungen des Grünen ihr gegenüber gesprochen haben. Stammler am Freitag zu oe24: „Sigi Maurer hat recht mit ihrer Behauptung, dass es nie eine Belästigung meinerseits gab. Was es allerdings schon gab, waren die Belästigungsvorwürfe.“ Dies sei auch so „in allen Medien gestanden“. Stammler weiter: "Anstatt die Belästigungsvorwürfe aufzuklären, die ja Ursache für die gesamte Auseinandersetzung waren, wurde jedoch nur alles in der Macht Stehende getan, um Schillings Name aus der Geschichte zu halten.“ Er sei bereits „im Gespräch mit meiner Anwältin und wir prüfen die Optionen. Ich habe lange geschwiegen, auch aus Loyalität gegenüber den Grünen, aber jetzt ist der Punkt erreicht, an dem ich mich verteidigen muss. Ich lasse mich nicht weiter diskreditieren.“

Abgang erfolgte wohl zu Recht

Dabei erfolgte der Abgang wohl zu Recht: Stammler war vor der Disko U4 einem Journalisten, der Schilling begleitete,  nachgelaufen, es kam sogar zu einem kurzen Raufhandel. Es gab zwar keine schweren Verletzungen und es kam auch zu keinen Strafverfahren – zumindest ist der Staatsanwaltschaft Wien bis heute keines bekannt. Ein raufender Grüner ist aber wohl nicht nur nach Ansicht der Parteispitze untragbar. Stammler trat nicht einmal eine Woche nach dem Vorfall am 25. Oktober nach einem Gespräch mit Maurer zurück.

Das sagen die Grünen

Bei den Grünen weist man darauf hin, dass es keine Rolle spiele, aus welchen Gründen Stammler auf den Journalisten losgegangen sei. Auch ob Schilling mit Stammler befreundet war, sei nicht das Thema. Am Freitag übermittelten die Grünen oe24 folgende Stellungnahme von Generalsekretärin Olga Voglauer: "Die Behauptung, Clemens Stammler wäre wegen Belästigungsvorwürfen zurückgetreten, ist schlicht falsch. Unsererseits wurde nie behauptet, Clemens Stammler hätte jemanden belästigt. Ganz im Gegenteil wurde in der vom "Standard" angesprochenen Klubsitzung explizit von Sigi Maurer darauf verwiesen, dass eine Belästigung nicht bestätigt ist und auch nicht behauptet werden kann. Das kann ich bestätigen und das können auch die anderen anwesenden Abgeordneten bestätigen. Clemens Stammler hat das in seiner Stellungnahme auch nicht erwähnt. Clemens Stammler ist zurückgetreten, weil er gegen einen Journalisten handgreiflich wurde und diesen verletzt hat."

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